Seit einem Jahr steht der Sport aufgrund der Corona-Pandemie mit kleiner Unterbrechung still. Das Vereinsleben ist auf ein Minimum zurückgefahren, das sportliche Miteinander fehlt den Leipziger/-innen, insbesondere unseren Kindern. Selbstverständlich diskutieren die Sportfachverbände wie der Landessportbund Sachsen (LSB) unter dem Motto „schrittweise Lockerungen“ über die Rückkehr zur organisierten Sportausübung in den Vereinen.

Dabei gilt es, Augenmaß walten zu lassen, denn einen Überbietungswettbewerb in der Öffnungsdebatte des Sports gilt es zu vermeiden. Die (Sport-)Politik steht im selben Dilemma wie die ganze Gesellschaft. Einerseits stehen die gesundheitlichen, ehrenamtlichen und sozialen Stärken des Sports – gerade für Kinder und Jugendliche – außer Frage.

Der Sport fehlt ganz einfach; die abnehmenden Mitgliederzahlen bei den Sportvereinen auch in Sachsen drücken erheblich auf die Stimmung. Informationen des LSB nach waren Anfang 2021 656.189 Mitglieder in 4.436 sächsischen Sportvereinen aktiv. Das sind circa 20.000 Personen weniger als 2020. Gerade in der Altersgruppe zwischen 0 bis 14 Jahren ist der Rückgang mit 13.000 Kindern gravierend.

Andererseits zeigen die 7-Tage-Inzidenzen in einigen sächsischen Landkreisen ganz deutlich: Corona ist längst nicht besiegt, die sogenannte „dritte Welle inklusive der Corona-Mutation“ steht ins Haus. Darauf müssen wir uns mindestens bis in den Sommer einstellen. Das bedeutet für den organisierten Sport in Leipzig und Sachsen, dass wir auch in den nächsten Monaten noch weit von einer gesellschaftlichen und sportlichen Normalität entfernt sein werden. Daher ist es richtig, wenn der Sport und seine Lobby, die Sportfachverbände, gerade auf die Sorgen in der Breiten-Sportlandschaft hinweisen.

Wo es finanzielle Schieflagen gibt, müssen diese unbürokratisch und zielgenau durch Corona-Hilfsprogramme gedeckt werden. Hier herrscht weiterhin Unterstützungsbedarf. Zudem kann schon jetzt daran gearbeitet werden, wie die Öffnung des Vereinssports, ohne die Benennung eines konkreten Datums, bewerkstelligt werden kann. Es sollte aber bei allen Debatten vermieden werden, dass falsche Hoffnungen auf eine schnelle Aufnahme der sportlichen Aktivitäten im Breitensport erweckt werden – das wäre nicht ehrlich.

Dazu erklärt Adam Bednarsky, Sprecher für Sport in der Leipziger Linksfraktion:
„Mein Dank gilt den vielen Mitgliedern des Leipziger Sports, die auch weiterhin ihren Vereinen die Treue halten. Obwohl sie und ihre Kinder seit Monaten nicht Sport treiben können, kündigen sie ihre Mitgliedschaft nicht. Das ist ein notwendiger Akt der Solidarität, die in übergroßer Breite geübt wird und auf die die Vereine auch in den hoffentlich letzten Monaten der Corona-Pandemie weiterhin bauen können.“

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