Die Kinder und Jugendpsychiatrie (KJP) am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) bietet ab sofort eine Beratungs-Hotline für besorgte Eltern, Lehrer, Erzieher und Betreuer von Kindern zwischen drei und acht Jahren an. Sie ist nun Bestandteil der 2019 etablierten „Spezialsprechstunde für Vorschulkinder und junge Schulkinder“.

„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind für Kinder besonders schwer. Vor allem Kindergarten- und junge Schulkinder leiden unter den Regelungen und erfahren aufgrund des häufigen Wechsels zwischen Öffnung und Schließung der Schulen und Kitas eine große Unsicherheit“, sagt Diplom-Psychologe Steffen Elsner von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters.

„Eltern beziehungsweise Kinder beschreiben mehr psychische Probleme und ein höheres Angstlevel als vor der Pandemie. Die Mehrheit der Kinder empfindet in der aktuellen Situation Stress und Einsamkeit“, so Elsner mit Verweis auf aktuelle Studien. Gerade für Kinder, die in nächster Zeit neu in die Schule gehen werden oder ihr erstes Schuljahr unter Pandemiebedingungen erlebt haben, ist die Verunsicherung besonders hoch.

„Weil es für Lehrerinnen, Erzieher oder andere Betreuungspersonen, und selbst für Mütter und Väter manchmal nicht einfach ist, zwischen Verstimmungen, die in der Entwicklung ganz normal sind, und einer psychischen Erkrankung zu unterscheiden“, erläutert der Psychologische Psychotherapeut, „haben wir eine Telefon-Hotline eingerichtet, um ein niederschwelliges Gesprächsangebot zu erstellen. Hier bieten wir beratende Unterstützung mit Blick auf emotionale Probleme, Stress und Erschöpfung bei Kindern an.“

Stellt sich ein Verdacht auf eine psychische Erkrankung heraus, können sich Kinder zwischen drei und acht Jahren mit ihren Eltern zeitnah in der „Spezialsprechstunde für Vorschulkinder und junge Schulkinder“ vorstellen. Dort schauen die UKL-Experten dann, ob eine Erkrankung vorliegt, die behandelt werden müsste.

Spezialsprechstunde für Diagnostik und Behandlung emotionaler Störungen bei Vorschulkindern und jungen Schulkindern

Seit Herbst 2019 gibt es die Spezialsprechstunde als ambulantes psychotherapeutisches Angebot. „Ziehen sich Kinder oft zurück, sind traurig, ängstlich oder auch gehemmt im Spiel, können das Hinweise auf psychische Probleme sein“, sagt Elsner. „Wenn Eltern derartige Symptome bemerken, können sie bei uns einen Termin für eine Untersuchung vereinbaren.“

Sollte eine Behandlung angezeigt sein, sei das Ziel, die Schwierigkeiten des Kindes und der Eltern zunächst besser zu verstehen, um dann das Erleben und Verhalten verändern zu können. Auch soll die Situation des Kindes im Familiengefüge, im Kindergarten oder in der Schule verbessert werden, um es in seiner psychischen und körperlichen Entwicklung dauerhaft zu fördern. „Das entlastet dann auch Eltern und Erzieher“, sagt Steffen Elsner.

Corona-Beratungs-Hotline: 

mittwochs von 9 bis 10 Uhr,
Telefon: 0341 / 97 – 24 073

Alternativ kann auch über ein Online-Formular Kontakt aufgenommen werden.

Spezialsprechstunde für Kinder von drei bis acht Jahren:

Termine können über die Kinder- und jugendpsychiatrische Ambulanz (PIA) vereinbart werden. Dabei bitte angeben, dass es sich um einen Termin für die „Spezialsprechstunde Vorschulkinder und junge Schulkinder“ handelt:

Telefon: 0341 / 97-24105 
Fax: 0341 / 97-24061

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