Seit dem 20. Mai 2021 wehte die Regenbogenflagge vor dem Rat- bzw. Stadthaus in Wurzen. Sie war anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Trans*- und Inter*feindlichkeit (IDAHIT*) durch den Oberbürgermeister Jörg Röglin als ein Zeichen für die Akzeptanz von Vielfalt  gehisst worden. In der Nacht zum 26.05.2021 wurde die Regenbogenfahne durch Unbekannte entwendet und der Fahnenmast beschädigt. Die Stadt Wurzen erstattete Anzeige.

Als Organisierende der IDAHIT*-Kundgebung am 20.5. in Wurzen verurteilen wir diese Straftaten scharf. Der Diebstahl ist Ausdruck einer homo-, bi-, trans*-, inter*- und queerfeindlichen Haltung, die sich gegen gesellschaftliche Vielfalt richtet und Lebensrealitäten in Wurzen marginalisiert und bedroht.

Die LSBTIQ*-Community hat sich in vielen Jahrzehnten Rechte und Freiheiten hart und unter vielen Anfeindungen erkämpft, welche für andere seit jeher zu ihrem Leben gehören. Eine vollständige (rechtliche) Gleichstellung ist noch lange nicht erreicht, darauf macht der IDAHIT* alljährlich aufmerksam. Angriffe, Diskriminierungen, Beleidigungen und Pathologisierungen gehören sowohl in den kreisfreien Städten als auch in den Landkreisen Sachsens noch immer zum Alltag von vielen Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*- und inter*geschlechtlichen sowie queeren Menschen.

Nicht ohne Grund müssen IDAHIT*-Kundgebungen und andere Veranstaltungen nicht nur in Wurzen regelmäßig unter Polizeischutz durchgeführt werden. Die Entwendung der Fahne ist ein Einschüchterungsversuch, der queere Menschen, ihre Unterstützer*innen und demokratische Institutionen nicht daran hindern wird, weiterhin für Respekt, AKzeptanz und Vielfalt in Wurzen und im Landkreis Leipzig zu kämpfen.

Die Zerstörung oder Entwendung von Regenbogenflaggen ist in Sachsen leider kein Einzelfall. Im Juli 2020 war die anlässlich des CSD gehisste Regenbogenflagge samt Fahnenmast vor dem Rathaus Pirna zerstört worden

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