Anlässlich der heutigen digitalen Tagung der Gesundheitsminister/-innen der Länder kritisiert der DGB Sachsen die anhaltend schlechten Arbeitsbedingungen in der Alten- und Krankenpflege. „Mit dem Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG) hat der Deutsche Bundestag in der vergangenen Woche dem Lohn-Dumping in der Altenpflege Tür und Tor geöffnet. Die Hoffnung auf eine wirkliche Verbesserung bei der Bezahlung wurde von Bundesgesundheitsminister Spahn bitter enttäuscht“, kritisierte der sächsische DGB-Vorsitzende Markus Schlimbach.

„Wir brauchen dringend einen bundeseinheitlichen Tarifvertrag in der Altenpflege als Referenzrahmen für gute Bezahlung. Was Jens Spahn mit diesem Gesetz vorgelegt hat, bietet die Möglichkeit, bestehende Tarifverträge in der Pflege zu unterlaufen und führt letztlich zu einer massiven Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Ost-West-Unterschiede bei der Bezahlung in der Pflege werden zementiert“, so Schlimbach.

Durchschnittlich liegen die Löhne in der Altenpflege im Osten laut einer Studie der Bundesagentur für Arbeit um mehr als 10 % niedriger als im Westen. Sachsen hat auch hier den vorletzten Platz unter den Bundesländern, nur Sachsen-Anhalt ist schlechter. Fachkräfte in der Altenpflege bekommen in Sachsen 2.367 €, in Rheinland-Pfalz würden Fachkräfte 2961 € bekommen – ein Lohnunterschied von 600 €. „Ein Zustand, der sich durch die Spahn-Reform nicht verändern wird“, sagte Schlimbach.

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