Zum galoppierenden Infektionsgeschehen an den sächsischen Schulen sagt Luise Neuhaus-Wartenberg, Sprecherin der Linksfraktion für Bildungspolitik: „Auch wir finden es richtig, alles dafür zu tun, dass es keine flächendeckenden Schulschließungen mehr geben muss. Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass die Inzidenz unter Schulkindern derzeit besorgniserregend hoch ist.“

„Die Impfquote der Erwachsenen in Sachsen ist eine Katastrophe. Aus den drei vorhergehenden Wellen wissen wir, dass das Virus bei einem allgemein drastischen Infektionsgeschehen auch unsere Schulen erreicht – an vielen von ihnen gibt es Quarantäneanordnungen. Luftreiniger sind immer noch die Ausnahme, die Schülerbeförderung wird nicht entzerrt.

Wer noch nicht zwölf Jahre alt ist, kann derzeit leider noch keine Schutzimpfung erhalten und die Zahl jener Kinder, die unter Corona-Folgeerkrankungen leiden, ist keineswegs marginal. Außerdem ist nachgewiesen, dass auch symptomlose Kinder das Virus unbemerkt aus der Schule in die Familien tragen können.

Der Freistaat sollte aus all diesen Gründen die Pflicht zum Schulbesuch außer für Abschlussklassen erneut aufheben. Alle Eltern, die das persönlich und beruflich ermöglichen können, sollten ihre Kinder zu Hause lernen lassen dürfen. Die Solidarität und das Verständnis derer, die diesbezüglich in einer besseren Lage sind, würde helfen, die Klassen kleiner zu halten und diejenigen Schülerinnen und Schüler besonders zu berücksichtigen, die mehr Unterstützung benötigen.

Uns ist ferner bewusst, dass das für die Lehrkräfte eine zusätzliche Belastung bedeutet. Der Ernst der Lage zwingt allerdings zu diesem Schritt. Wir dürfen auch nicht vergessen: Wer krank ist, kann weder lernen noch lehren noch sich um die eigenen Kinder kümmern. Wir appellieren dringend an das Verantwortungsgefühl der Erwachsenen den Schutzbefohlenen gegenüber: Lassen Sie sich impfen!“

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