Vorausschauendes Handeln und flexible Konzepte hat die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Sabine Friedel angesichts der neuen Schülerzahlprognosen bei einer Aktuellen Debatte im Landtag gefordert.

Die vom Statistischen Landesamt Anfang November vorausgesagte Steigerung der Schülerzahlen um zehn Prozent in den nächsten sechs Jahren verlange eine mutige Bildungspolitik: „Mehr jahrgangsübergreifende Grundschulen, mehr Gemeinschaftsschulen und eine Ausdehnung der Stufenausbildung im Lehramt – das sind die richtigen Antworten für die aus den Zahlen ablesbaren Herausforderungen“, so Friedel.

Angesichts der zunächst steigenden Schülerzahlen werden in den nächsten zehn Jahren bis zu 2.500 zusätzliche Lehrerstellen gebraucht: rund 600 Stellen zeitnah in den Grundschulen, rund 850 Stellen bald in den Oberschulen und noch einmal 900 Stellen später in den Gymnasien. Angesichts des zeitlichen Versatzes plädierte sie dafür, die mit dem Koalitionsvertrag beschlossene Stufenausbildung im Lehramt schnell umzusetzen.

So ließen sich die ausgebildeten Lehrkräfte flexibel zwischen den Schularten einsetzen und die vorausgesagten Schwankungen ausgleichen. Mit Blick auf die Diskussion im Parlament sagt Friedel: „Ich bin froh, dass in der Debatte die Notwendigkeit zusätzlicher Lehrerstellen nicht infrage stand: Da hat Sachsen seine Lektion ganz klar gelernt.“

Für die Jahre nach 2028 prognostiziert das Statistische Landesamt einen Rückgang der Schülerzahlen. „Besonders in den ländlichen Räumen werden wir dann alles daran setzen müssen, die Schulstandorte zu erhalten“, so Friedel. „Und das wollen wir! Mit dem jahrgangsübergreifenden Unterricht in der Grundschule und mit der breiten Einführung von Gemeinschaftsschulen und Oberschulen+ können wir ein wohnortnahes dichtes Schulnetz knüpfen. Jetzt ist die Zeit, dies vorzubereiten, die Lehrkräfte entsprechend fortzubilden und die Schulträger bei der Entwicklung zu unterstützen.“

Hintergrund: https://www.statistik.sachsen.de/html/statistischbetrachtet-schueler-absolventenprognose.html#

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