Mit der aktuellen Corona-Verordnung bleibt die Öffnung von Clubs und Diskotheken untersagt. Auch im Stufenplan des Sozialministeriums gibt es keinerlei Perspektive für diesen kulturrelevanten Bereich. Die Live Initiative Sachsen (LISA) weist darauf hin, dass Clubs besonders stark unter den pandemiebedingten Einschränkungen leiden – in 21 von 23 Corona-Monaten waren ihre Türen geschlossen. Viele Beschäftigte hätten keine Perspektive mehr, ein Clubsterben sei absehbar.

Die Leipziger Linken-Abgeordnete Juliane Nagel und der kulturpolitische Sprecher Franz Sodann erklären:

„Es ist uns bewusst, dass in Clubs und Diskotheken aufgrund der dort üblichen geringen Abstände ein besonders großes Ansteckungsrisiko herrscht. Es ist aber nicht hinnehmbar, dass die Regierung noch nicht einmal ernsthaft darüber nachzudenken scheint, wie und wann diese Bereiche wieder geöffnet werden können.

Jede neue Verordnung schreibt die Schließung dieser kulturellen Einrichtungen fort, eine Öffnungsperspektive gibt es nicht, und wenn doch, dann wohl nur für wenige Wochen im Sommer. Dabei sind auch Clubs und Diskotheken kulturelle Einrichtungen! Das hat der Bundestag bereits im Mai 2021 festgestellt. Daran muss sich auch der Umgang mit ihnen in Corona-Zeiten messen lassen.

Stadträtin Juliane Nagel (Linke, MdL). Foto: LZ
Stadträtin Juliane Nagel (Linke, MdL). Foto: LZ

Wir können die großen Sorgen der Clubs nachvollziehen und schließen uns der Forderung nach einem Umsteuern an. Es braucht eine verbindliche und wertschätzende Kommunikation zwischen den Häusern und der Staatsregierung. Gemeinsam müssen Infektionsrisiken und Öffnungsperspektiven unter spezifischen Hygienemaßnahmen sondiert werden.

Es geht dabei einerseits um das wirtschaftliche Überleben der Kultur- und Partylocations, andererseits auch um Frei- und Experimentierräume für vor allem junge Menschen.“

Hintergrund

Die Linksfraktion forderte bereits im April 2021 mit dem Antrag „Clubs und Livemusikspielstätten als kulturelle Einrichtungen anerkennen und fördern!“ ein Sächsisches Club-Rettungspaket, das neben finanziellen Hilfen auch ein planbares langfristiges Öffnungskonzept mit Teststrategie, Unterstützungen für Hygienekonzepte sowie eine klare Kommunikation zwischen zuständigen Behörden sowie den Clubs und Livemusikspielstätten enthalten soll (Drucksache 6/6131). Im Juni 2021 fand ein Hearing mit Betroffenen aus der Club- und Livespielstätten-Landschaft statt.
 

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