Am 28. Juli 2022 wird die englische Komponistin, Dirigentin, Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Ethel Smyth (1858-1944) mit einer Gedenktafel in der Salomonstr. 19 geehrt. Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke, die deutsch-französische Dirigentin Eva Meitner und die Präsidentin des Zonta Clubs Leipzig Elster, Silvia Tolkmitt, werden gemeinsam um 11 Uhr die Tafel enthüllen. Dazu sind alle Leipzigerinnen und Leipziger herzlich eingeladen.

„Mit der Einweihung der Gedenktafel für Ethel Smyth wird die Erinnerung an das Wirken einer bedeutenden Frauenpersönlichkeit, die in Leipzig wichtige Lebensjahre verbracht hat, im öffentlichen Stadtraum präsent. Sie war eine aktive und mutige Frau. So engagierte sie sich in England für das Wahlrecht von Frauen. Ihre eigene Karriere verfolgte sie konsequent und ist heute wohl die bekannteste englische Komponistin unserer Zeit. So freue ich mich sehr, dass die Stadt Leipzig gemeinsam mit dem Zonta Club Leipzig Elster die Wertschätzung für Ethel Smyth mit der Gedenktafel sichtbar unterstreicht“, sagt Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke.

Vor 145 Jahren kam Ethel Smyth nach Leipzig, um sich hier am Konservatorium ausbilden zu lassen. Sie widersetzte sich schon damals bürgerlichen Konventionen und verfolgte konsequent das Ziel, im internationalen Musikbetrieb als Komponistin anerkannt zu werden.

Sie engagierte sich für das Frauenwahlrecht in ihrer Heimat und kämpfte immer wieder gegen Ressentiments: „Ich möchte, dass Frauen sich großen und schwierigen Aufgaben zuwenden. Sie sollen nicht dauernd an der Küste herumlungern, aus Angst davor in See zu stechen. Ich habe weder Angst, noch bin ich hilfsbedürftig; auf meine Art bin ich eine Entdeckerin, die fest an die Vorteile dieser Pionierarbeit glaubt.” schrieb sie 1940.

Während ihres Aufenthaltes in Leipzig (1877-1881) war sie Teil der hiesigen Musikszene. Ihre Oper „The Wreckers“ wurde am 11. November 1906 in Leipzig uraufgeführt und gilt bis heute als ihr wichtigstes Bühnenwerk. Zu Unrecht vergessen erhielt Ethel Smyth 2021 postum einen Grammy für ihre Sinfonie „The Prison“.

Der Zonta Club Leipzig Elster ist Initiator und Förderer der Gedenktafel, welche von der Leipziger Gestalterin Ina Henkel-Graneist entworfen wurde. Die Stadt Leipzig würdigt in ihrem Haus- und Gedenktafelprogramm Persönlichkeiten, die mit ihrem herausragenden Wirken in besonderer Weise mit Leipzig verbunden sind. Neben der Erinnerung an die Einzelpersonen ist auch die Sichtbarmachung der Vorbildwirkung von großen Leistungen und Engagements für die Gesellschaft wichtig.

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