Manuela Grimm, Regionsgeschäftsführerin des DGB Leipzig-Nordsachsen sagte heute: „Angesichts des überall spürbaren Fachkräftemangels ist es eine gute Entscheidung des Naunhofer Stadtrates, wieder dem Kommunalen Arbeitgeberverband Sachsen beizutreten und so die Tarifbindung für alle 157 Beschäftigten der Stadt Naunhof im TVöD herzustellen!“. 

Christian Keil, Gewerkschaftssekretär von ver.di meinte: „So können Arbeitgeber heute verantwortungsvolle Personalpolitik machen – das ist gut für die Betriebe und Dienststellen und fair gegenüber den Beschäftigten!“

Alle Argumente sprechen heute für Tarifbindung. Tarifverträge haben nicht nur die Funktion, Mindestarbeitsbedingungen herzustellen. Sie haben auch eine Wettbewerbsfunktion. Mit Tarifbindung wird verhindert, daß sich Arbeitgeber*innen einer Branche gegenseitig die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen aufgrund der Arbeitsbedingungen abwerben.

Noch immer argumentieren Arbeitgeber/-innen damit, Tarifverträge könne man sich nicht leisten. „Wir sagen, wir können uns den Fachkräftemangel nicht leisten!“, sagte Manuela  Grimm. 60% aller Betriebe in Sachsen haben offene Stellen – 64 offene Stellen je 1000 Beschäftigte.

Dies sind Rekordwerte, die existenzbedrohend sind. 91% benötigen den Ersatz von Mitarbeitenden. Mehr als die Hälfte davon, weil Mitarbeitende in ein anderes Unternehmen wechseln. Es wird deutlich, wie sinnvoll die Wettbewerbsfunktion von Tarifverträgen heute ist – auch im Interesse der Arbeitgeber.

Fehlende Fachkräfte haben Folgen für unsere Wirtschaft in Sachsen: Es führt zu Umsatzverlusten:  Mehr als die Hälfte aller Unternehmen lehnen Aufträge und Projekte ab oder schränken ihr Leistungsangebot deshalb ein.

Kommunen wie die Stadt Leipzig sollten die Zeichen der Zeit erkennen und beispielgebend voran gehen, sagte Manuela Grimm mit Blick auf Ablehnung von Oberbürgermeister Jung, für das St. Georg Krankenhaus in Leipzig in den VKA zurückzukehren.

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