Mit dem Vortrag „Das Ende der Weißheit“ starten am 19. September um 10 Uhr im Neuen Rathaus die Interkulturellen Wochen Leipzig. Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Burkhard Jung geht die Kommunikationssoziologin und Autorin Dr. Natasha A. Kelly auf konkrete Beispiele für Rassismus in der deutschen Gesellschaft ein.

Insgesamt rund 100 Angebote umfasst das Leipziger Programm bis zum 2. Oktober. Es steht wie die bundesweiten Aktionswochen unter dem Motto #offengeht. Zu den 70 veranstaltenden Organisationen gehören unter anderem interkulturelle Vereine, Soziokulturelle Zentren, Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Umweltorganisationen. Die Interkulturellen Wochen werden vom Referat für Migration und Integration koordiniert.

Als einen Schwerpunkt hat das Referat in diesem Jahr das Thema „Nachhaltig denken – Global verstehen – Lokal handeln“ empfohlen. Dieser Anregung sind migrantische Organisationen und Umweltorganisationen gleichermaßen gefolgt, rund zehn Prozent der Veranstaltungen verdeutlichen das gemeinsame Engagement von Leipzigerinnen und Leipzigern mit und ohne Migrationsgeschichte in verschiedenen Nachbarschaftsgärten und anderen Umweltprojekten in der Stadt.

Zu den Themen der Interkulturellen Wochen gehören weiterhin beispielsweise die Mehrsprachigkeit im Kindes- und Erwachsenenalter, interkulturelle Kommunikation, Asyl und Menschenrechte an den Grenzen Europas, Rassismus, der Krieg in der Ukraine, faire Arbeitsbedingungen für alle, die Aktivitäten von Migrantenorganisationen, interreligiöse Begegnung, Frauenrechte sowie ehrenamtliches Engagement. Daneben stehen auch viele kulturelle Angebote bereit – Konzerte, Filme, Lesungen, Theaterstücke, Ausstellungen sowie Feste für Groß und Klein.

„Das Handeln im globalen Norden führt auch und seit langem zu Umweltkatastrophen im globalen Süden. Deshalb haben wir in diesem Jahr den Fokus auf diesen Aspekt gerückt“, erläutert Manuela Andrich, die Beauftragte der Stadt Leipzig für Migration und Integration. „Ich danke allen veranstaltenden Organisationen, dass sie sich wieder mit viel Kreativität, Engagement und Kompetenz in die Interkulturellen Wochen eingebracht haben.“

Das Gesamtprogramm der Interkulturellen Wochen ist zu finden auf der städtischen Internetseite www.leipzig.de/ikw.

Aus dem Programm

Das Forum „Die Welt vor Ort“ am 22. September in der Galerie für Zeitgenössische Kunst beleuchtet das entwicklungspolitische Engagement von Leipziger migrantischen Organisationen. Nach einem Grußwort von Bürgermeister Heiko Rosenthal werden Aspekte einer Befragung zu diesem Engagement vorgestellt. Beispielhaft präsentieren zudem einige Vereine ihre entwicklungspolitischen Aktivitäten.

Der Migrantenbeirat Leipzig lädt am 25. September zu einem Fest zum Kennenlernen, Austauschen und Vernetzen in den Jugendtreff Rabet ein. Dabei möchten die Mitglieder des Beirates mit Leipzigerinnen und Leipzigern zu Themen wie Teilhabe und Lebensbedingungen von Menschen mit internationaler Geschichte ins Gespräch kommen.

Die Ökumenische Flüchtlingshilfe und weitere Akteure zeigen in der Peterskirche die Ausstellung „Diktatur, Opposition, Revolution – Perspektiven auf die Demokratiebewegungen in der DDR und in Syrien“. Sie stellt geteilte Erfahrungen von 1989 in der DDR und 2011 in Syrien dar. Am 26. September gibt es ausstellungsbegleitend ein Gespräch über demokratische Grundhaltungen und die vielfältigen Möglichkeiten demokratischen Engagements.

Jugendliche des Projektes „Heroes“ des RAA Leipzig e. V. bieten am 29. September einen interaktiven Workshop „Ehrenmänner, Ehrenfrauen?“ an, um gemeinsam über Ehre und Geschlechterrollen in einer transkulturellen Gesellschaft nachzudenken.

Der Klub Polski e. V. lädt am 30. September in die Moritzbastei zur Slawischen Nacht ein. Bei diesem Festival für slawische und osteuropäische Musik und Kultur wird bis zu den Morgenstunden durchgetanzt.

Im Stadtteilladen Grünau können Besucherinnen und Besucher am 1. Oktober tagsüber Kaffee aus den unterschiedlichsten Herkunftsregionen genießen, sich unterhalten lassen oder selbst über Nachbarschaft und das Zusammenleben im Stadtteil aus verschiedenen Perspektiven und mit Menschen aller Generationen reden.

Zum Ausklang der Interkulturellen Wochen lädt am 2. Oktober der DOZ e. V. in seinen Gemeinschaftsgarten zu einem illustren „Our Common Garden“-Fest mit Gartenführungen in verschiedenen Sprachen, Puppenspien, internationaler Küche sowie Live-Musik ein.

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