Mit dem „IPC Innovation for Patient Care Award“ ist ein Team der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Leipzig ausgezeichnet worden.

Gewürdigt wurde damit die Arbeit von PD Dr. Heide Götze, Dr. Gregor Weißflog und Prof. Dr. Anja Mehnert-Theuerkauf bei der Weiterentwicklung und Implementierung des interprofessionellen COMSKIL-Kommunikationstrainingsprogramms im Universitären Krebszentrum Leipzig (UCCL). Mit dem Innovationspreis für neue Perspektiven in der Onkologie fördert das biopharmazeutische Unternehmen Ipsen das Engagement für eine ganzheitliche Versorgung und mehr Lebensqualität von Krebspatienten und ihren Angehörigen. 

Das in Leipzig angewandte Konzept basiert auf dem Kommunikationstrainings-Programm COMSKIL, das an der New Yorker Krebsklinik Memorial Sloan-Kettering Cancer Center (MSKCC) entwickelt wurde.

„Es handelt sich um ein multidisziplinäres Programm, das Ärzt/-innen, Pflegepersonal und andere mit der Versorgung der onkologischen Patient/-innen betraute Personen in der Kommunikation mit diesen und ihren Angehörigen unterstützen soll. Inhaltlich geht es beispielsweise um die Übermittlung schlechter Nachrichten das Erkennen und die Berücksichtigung patientenseitiger Bedürfnisse im Gespräch oder den Umgang mit Emotionen wie Ärger und Frustration“, so Dr. Götze.

„Die Förderung kommunikativer Kompetenzen in schwierigen Situationen im klinischen Alltag ist ein wichtiger Bestandteil einer patientenorientierten Versorgung in der Onkologie. Wir sind stolz darauf, dass wir am Universitären Cancer Center Leipzig (UCCL) mit dem modular aufgebauten COMSKIL-Programm, das wir auch in der Ausbildung der Mediziner:innen etabliert haben, ein interprofessionelles Kommunikationstraining für das gesamte Team anbieten.“

Das Programm besteht aus einem Basis- und Aufbaukurs. In jeweils zwei dreistündigen Workshops in kleinen, fünf bis sieben Teilnehmer:innen umfassenden Teams ging es sowohl theoretisch als auch praktisch um schwierige Interaktionen mit Patient:innen und Angehörigen. „Wir haben konkrete klinische Fälle besprochen und mit Videobeispielen gearbeitet“, erzählt Dr. Götze.

„Zudem sind wir bei unseren Schulungen in den vergangenen zwei Jahren auch auf Wünsche und Anregungen der Ärzte und Pflegekräfte eingegangen. Hier war zum Beispiel der Umgang mit den eigenen Belastungen ein Thema.“

Mit dem Preisgeld von 11.000 Euro, das die drei Leipziger Psycholog/-innen erhielten, wird nun die Fortführung des Programms auch in anderen Stationen im onkologischen Bereich und die Einbeziehung weiterer Berufsgruppen (wie z.B. Ernährungs- und Physiotherapeut/-innen) vorbereitet.

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