Nach einem ergebnislosen 4. Verhandlungstermin beim Nudelhersteller Teigwaren Riesa hat die Gewerkschaft NGG zu einem zweiten Warnstreik aufgerufen. Seit Montagabend 22 Uhr ruhen die Anlagen zunächst für 24 Stunden. Die Streikenden versammelten sich heute vor dem Betrieb, informierten sich über die letzte Verhandlung und berieten die nächsten Schritte.

„Leider ließ die Arbeitgeberseite auch in der 4. Verhandlungsrunde keine Bewegung erkennen und zwang die Beschäftigten zu diesem Schritt. Die angebotene Erhöhung des Stundenlohns um 1,20 Euro bis zum Ende nächsten Jahres ist einfach zu wenig. Das Unternehmen muss endlich einsehen, dass wir bei Teigwaren Riesa einen Schritt raus aus dem Niedriglohn machen müssen“, erklärt Olaf Klenke von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Die Gewerkschaft weist darauf hin, dass die Inflation rennt und der Mindestlohn seit dem 1. Oktober bei 12 Euro in der Stunde liegt. Einige Beschäftigte hätten bisher einen geringeren Stundenlohn erhalten, viele andere liegen nur knapp darüber. Beschäftigte mit erhöhter Verantwortung bekommen nur 1-2 Euro mehr als Mindestlohn.

„Das ist für einen Marke wie Riesa Nudeln nicht würdig und muss sich ändern. Die Forderungen der Beschäftigten sind absolut berechtigt. Das Unternehmen muss sich überlegen, ob es wieder in eine längere Streikauseinandersetzung gehen will“, so Klenke. Bereits im letzten Jahr kam es zu wochenlangen Streiks, nachdem das Unternehmen zunächst gar keine Tarifverhandlungen führen wollte.

Die NGG ist verhandlungsbereit, wenn die Arbeitgeberseite sich bewegt. Ein längeres Vertrösten nach vier Verhandlungsterminen können wir aber nicht hinnehmen. Das hat die Streikversammlung heute beschlossen.

Hintergrund: 

Beim Nudelhersteller in Riesa arbeiten etwa 150 Beschäftigte. Der Betrieb ist eine Tochter des Teigwarenherstellers Alb-Gold aus Baden-Württemberg.

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