Ein privater Investor hat sich vorgenommen, die „Lochmühle Lohmen“ am Malerweg zu sanieren. Sie  soll zu einem Hotel umgebaut werden – mit allem Drum und Dran. Beabsichtigt ist ein Konzertsaal, ein gläserner Aufzug und zu guter Letzt eine Wasserradanlage zur Stromerzeugung. All das, obwohl sich die Mühle inmitten des FFH-Gebietes „Wesenitz unterhalb Buschmühle“ und des Landschaftsschutzgebietes „Sächsische Schweiz“ befindet.

Bereits seit Jahren wehrt sich der NABU Sachsen gegen das Vorhaben. In jeder der drei bisher abgegebenen Stellungnahmen kam er nach gründlicher Prüfung zum gleichen Ergebnis. „Wir lehnen das Vorhaben ausdrücklich ab. Gleich in welcher Form. Vor allem muss man sehen, dass hier gar nicht bloß saniert wird. Hier wird über jedes Ziel hinausgeschossen“, macht Naturschutzreferent Joachim Schruth deutlich.

Landesvorsitzender Bernd Heinitz fügt hinzu: „Ich wage wirklich zu bezweifeln, dass sich die Gemeinde Lohmen mit den naturschutzrechtlichen Fragestellungen überhaupt auseinandersetzen wollte. Es scheint, als ginge es hier nur um das Projekt an sich.“

Der NABU Sachsen hat in seiner Stellungnahme beispielsweise auf die Gefahr einer fehlenden Felssicherung hingewiesen. Diese war bereits Gegenstand eines der vorigen Verfahren. „Wieso an denselben Flurstücken plötzlich keine Felssicherung mehr gebraucht wird, ist schlicht nicht zu erklären. Das ist viel zu gefährlich und gerade solche offenen Felsbildungen sind gesetzlich geschützt“, erklärt Schruth.

Der NABU Sachsen hat die für ein Ausgliederungsverfahren zuständige Stelle darüber informiert, was um Lohmen gerade geschieht. Denn auch der übliche Antrag auf Ausgliederung der Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet wurde nicht gestellt. Trotz der bisherigen Beteiligungen des NABU Sachsen wurde dieser nun beim vierten Anlauf nicht mehr beteiligt. Lediglich ein externer Hinweis sorgte dafür, dass die Einwände noch vorgebracht werden konnten.

„Man kann hier nur einen Dank an alle wachsamen Naturfreunde aussprechen. Dass wir diesmal nicht beteiligt wurden, verwundert uns schon sehr“, ergänzt Heinitz abschließend.

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