Das in der Nacht zu Sonntag aus dem Leipziger Zoo entwendete Bartaffenweibchen „Ruma“ ist körperlich unversehrt zurück, nachdem es im Leipziger Osten auf einem Baum sitzend entdeckt worden war. Nach einem Waldbrand in der Sächsischen Schweiz ermitteln die Behörden wegen fahrlässiger Brandstiftung. Und: Überschattet von Krisen und Kriegen beging die NATO ihren 75. Gründungstag. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 4. April 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Erleichterung im Zoo: „Ruma“ ist zurück

Die erlösende Nachricht kam am Donnerstagmorgen: Das gestohlene Bartaffenweibchen „Ruma“ ist wieder zurück im Leipziger Zoo und, abgesehen von einer physischen Schwächung, äußerlich unversehrt. Wie der Zoo auf seinem Facebook-Profil mitteilte, habe ein Passant auf seiner morgendlichen Jogging-Runde das 15 Jahre alte Tier auf einem Baum in der Köbisstraße entdeckt und umgehend die Polizei verständigt.

„Ruma“ sei dann in ein Wohnhaus in der Reichpietschstraße gelaufen und konnte dort von Einsatzkräften gesichert werden, wie die Polizeidirektion meldet. Wohl auch der öffentliche Fahndungsdruck könnte zum schnellen Auffinden des Affen beigetragen haben: „Es besteht die Vermutung, dass der gestohlene Affe aufgrund der öffentlichen Berichterstattung wieder ausgesetzt wurde. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Leipziger Kriminalpolizei wegen des besonders schweren Falls des Diebstahls dauern weiterhin an“, so die Polizei am Donnerstag.

In der Nacht zum Ostersonntag war „Ruma“ durch bisher unbekannte Täter, die ein Gehege im Leipziger Zoo aufgebrochen hatten, von dort entwendet worden. Die Hintergründe der ungewöhnlichen Tat bleiben für den Moment ungeklärt – aber überlagert von der Erleichterung, dass das unschuldige Tier lebend zurückgekehrt ist.

Sächsische Schweiz: Verdacht auf fahrlässige Brandstiftung

Ein Hektar Waldgebiet fiel den Flammen zum Opfer: Nach dem Waldbrand am Dienstag in der Sächsischen Schweiz ermitteln die Behörden wegen fahrlässiger Brandstiftung. Wie der MDR heute berichtet, gehen die Behörden davon aus, dass menschliches Handeln für das jüngste Feuer verantwortlich ist.

Noch immer würden einzelne Glutnester vor Ort entdeckt. Nachdem es bereits in der Vergangenheit verheerende Feuer in dem Gebiet gegeben hatte, soll jetzt noch eindringlicher auf die Grundregeln in dem bei Wanderern beliebten Nationalpark hingewiesen werden: So ist das Zelten ebenso untersagt wie Lagerfeuer und Rauchen. Die Mahnung erscheint gerade aktuell so dringlich, weil die Sommersaison erst noch bevorsteht – und schon für das kommende Wochenende sagen die Wetterfrösche derzeit einen ersten Vorgeschmack voraus.

Alles andere als hirntot: Kraftprotz auf der politischen Weltbühne wird 75

Das „Geburtstagskind“ wurde durch die eigens eingeflogene Gründungsurkunde unter Glas repräsentiert: Überschattet von den Kriegen in der Ukraine und Nahost, beging die NATO heute in Brüssel ihr 75. Jubiläum.

Am 4. April 1949 war das nordatlantische Verteidigungsbündnis (wörtlich: Nord Atlantic Treaty Organization) vor der Kulisse des heraufziehenden Kalten Kriegs in Washington durch zwölf Staaten gegründet worden, die sich gegenseitigen Beistand im Fall eines Angriffs zusicherten: USA, Großbritannien, Portugal, Niederlande, Norwegen, Dänemark, Luxemburg, Italien, Island, Kanada, Frankreich und Belgien. Der Beitritt der Bundesrepublik erfolgte 1955. Heute umfasst die Allianz 32 Mitglieder, zuletzt traten Finnland und Schweden ihr bei.

Reichlich Politprominenz hatte sich in Brüssel versammelt, um trotz aller Krisenherde den Geburtstag des Bündnisses zu feiern, das in seiner jahrzehntelangen Geschichte alles andere als unumstritten war, etwa wegen der Kosovo-Intervention 1999. Doch scheint die NATO, vor einigen Jahren noch als „hirntot“ und „obsolet“ verbal ins Grab der Weltgeschichte verbannt, vor dem Hintergrund eines Angriffskrieges in Europa selbst manchen Kritikern bedeutsamer als je zuvor.

Besonders die osteuropäischen Länder fürchten ein Überschwappen des Ukraine-Kriegs auf ihr Territorium und die Zukunft der NATO, vor allem der Schutz durch die USA im Ernstfall, bleibt ungewiss: Zuletzt hatte der ehemalige und eventuell nächste US-Präsident Donald Trump mit seiner Rhetorik gegen säumige NATO-Mitglieder Entsetzen ausgelöst.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Mit Clowns und Clowns im Seniorenheim: Zeigt her Eure schönen großen Froschfüße …

Transkulturelles Musikforum in Leipzig gegründet: Orchester „Klänge der Hoffnung“ sucht noch Mitstreiter

Roboscreen: Eine Leipziger Firma arbeitet an der Alzheimer-Diagnostik

Das Leipzig Kochbuch: Mit Jörg Färber die Vielfalt der Leipziger Küche entdecken

Was sonst noch wichtig war:

Der Dresdner Friedenspreis geht posthum an Alexej Nawalny, seine Witwe wird ihn im Mai entgegennehmen. Der russische Regimekritiker war im Februar mit nur 47 Jahren unter unklaren Umständen in russischer Lagerhaft verstorben.

Neue Pläne zur Organisation der Bundeswehr wurden der Öffentlichkeit vorgestellt.

Gegen mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremen Gruppierung „Combat 18“ wurde Anklage erhoben.

Der Rockmusiker und Schauspieler Gil Ofarim soll sich nach monatelanger Abwesenheit erstmals wieder öffentlich gezeigt haben, so der MDR. Im November 2023 hatte der 41-jährige Künstler als Angeklagter vor dem Landgericht Leipzig eingeräumt, sich einen öffentlich erhobenen Antisemitismus-Vorwurf gegen einen Leipziger Hotelmitarbeiter 2021 nur ausgedacht zu haben. Das Verfahren wurde gegen Geldauflagen vorläufig eingestellt.

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Nachträglich alles Gute liebe NATO (als größtes Kriegsbündnis der Welt) und liebe NATO Mitglieder für 75 Jahre Morden, Faschisten Unterstützung, Erfindung des Begriffs “Kalter Krieg” (W. Lippmann), Beseitigung demokratischer Regierungen sowie diverser Befreiungsbewegungen und vornehmster Ressourcenausbeutung (was dich nebenbei zum Klimakiller macht).
Aber hey altes Haus, nicht einen Konflikt gewonnen oder befriedet. Egal, du schaffst dir doch sicher ein zweites Standbein für die US Expansion (Asia Pacific Treaty Org.?) mit der du dann zum Hundertsten fusionieren kannst um so das Endziel (Vorwärtsverteidigung zur finalen globalen US Dominanz) zu vollenden. Du liebe NATO scheißt halt genauso auf UN Recht / Menschenrechte / Demokratie wie deine Erfinder und deine angeblichen Feinde.
Warum das lt. Verfasser in Jugoslawien kein Angriffskrieg (sondern eine “Intervention”) gewesen sein soll, der NATO Stellvertreter Krieg (Regierungssturz, Waffenlieferungen, NATO Personal + Zieldaten von NATO Ländern) in der Ukraine aber einer sein soll (und keine Intervention) , darf man dir liebe NATO als Verdienst zusprechen. Die Welt (nur wenige) freut sich auf weitere NATO induzierte Tote und gibt dir gern das Geld Armen (es werden immer mehr – vgl. z.B. Etatplanung im Bund [Kürzungen überall außer beim Todesbusiness]) und deinen angeschlossenen Todesfabriken für deine Kriege und frei erfundenen VT, z.B. daß RU bald in Porto stehen könnte – nicht originell aber medientechnisch verbreitet. Servus

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