Anlässlich des 80 Jährigen Gedenkens an die Deportation der Leipziger Roma und Sinti erklärt Gjulner Sejdi, Vorsitzender des Verbands der Roma und Sinti in Sachsen ‚Romano Sumnal‘:

„Diesen Monat jährt sich die Deportation der Leipziger Roma und Sinti zum 80. mal. In der Zeit von März bis Mitte April 1943 sind mindestens 13 Transporte mit Roma uns Sinti nach Auschwitz deportiert worden. Die genaue Zahl der Leipziger kann immer noch nicht festgelegt werden, je mehr wir recherchieren, desto größer wird sie, momentan schätzen wir ca. 600 Opfer, doch es ist gewiss, dass dies nicht alle waren.“

Die Nationalsozialistische Regierung hatte in einem Erlass vom 16.12.1942 den sogenannten „Auschwitz – Erlass“ veranlasst, dass alle noch lebenden Sinti und Roma in Deutschland, mit dem die Deportation der iSinti und Roma angeordnet wurde, um sie als Minderheit – anders als bei vorausgegangenen individuellen oder kollektiven Deportationen – zu vernichten.

Er bildete die Grundlage für die Deportation von 23.000 Menschen aus fast ganz Europa darunter etwa 13.000 aus Deutschland und Österreich in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Dieser Erlass wurde in Deutschland im Frühjahr 1945 umgesetzt. Insgesamt kamen unter den Nationalsozialisten im 2. Weltkrieg mindestens 500.000 Sinti und Roma ums Leben.

„Unsere Menschen haben viel Leid erlebt – auch nach dem Krieg. Es war schwer dieses Trauma zu überwinden. Entschädigungen wurden fast nie ausgezahlt und auch der Völkermord wurde erst spät, 1982 in der BRD anerkannt. Seit dem hat sich vieles entwickelt. Trotzdem ist der Rassismus gegen Roma und Sinti auch heute noch allgegenwärtig. Dagegen gilt es als Gesellschaft gemeinsam anzukämpfen“, so Sejdi.

Am Freitag den 03.03.2023 findet um 17:30 eine stille Kranzniederlegung gemeinsam mit Frau Bürgermeisterin Felthaus von der Stadt Leipzig statt, im Anschluss wird ab 18:00 eine Gedenkveranstaltung in der alten Handelsböre in Leipzig organisiert.

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