Zu den heute vom Statistischen Landesamt veröffentlichten Daten zu Pendlern sagte der Vorsitzende des DGB Sachsen: „Mit Blick auf den Fachkräftebedarf in Sachsen ist die Zahl von 152.048 Auspendlern noch immer viel zu hoch. Die Gründe in andere Bundesländer zu pendeln sind bekannt. Höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und bessere Weiterbildungsmöglichkeiten geben häufig den Ausschlag, den zeitlichen und finanziellen Aufwand zu pendeln auf sich zu nehmen.

Die Unternehmen in Sachsen müssen schleunigst handeln, um die Fachkräfte vor Ort in Sachsen zu halten. Das geht nur mit guten Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen. Ansonsten stimmen die Beschäftigten mit den Füßen ab und die Zahl der Auspendler wird auch in den kommenden Jahren weiter steigen.

Rein zahlenmäßig betrachtet: würde es sächsischen Arbeitgebern gelingen, allen Pendlern attraktive Arbeitsangebote zu unterbreiten, gäbe es in den nächsten Jahren ein deutlich geringeres Fachkräfteproblem.“

Zwar sei die Zahl der Einpendler gestiegen, aber auch die Zahl der Auspendler sei angewachsen. Sachsen habe noch immer einen Auspendlerüberschuss von fast 8.600 Beschäftigten.

Bei den Einpendlern habe sich die Zahl der aus dem Ausland nach Sachsen einpendelnden Beschäftigten nach Angaben des Statistischen Landesamtes seit 2012 mehr als verzehnfacht. Dies sei laut Schlimbach ein wichtiges Zeichen, dass die Arbeitsmarktintegration im Dreiländereck vorankomme.

„Die Grenzgängerinnen und Grenzgänger, die insbesondere aus Tschechien und Polen zur Arbeit nach Sachsen pendeln, sind fester Bestandteil der Belegschaften in Sachsen. Sie müssen von allen Akteuren als gleichberechtigte Beschäftigte behandelt und durch die Politik und Verwaltungen nicht verprellt werden.

Daher verbieten sich auch populistische Rufe gegen offene Grenzen oder Forderungen, Grenzkontrollen einzuführen. Die Beschäftigen aus den Nachbarländern müssen ihre Freizügigkeitsrechte wahrnehmen können und erwarten zu Recht die Gleichbehandlung am Arbeitsort in Sachsen. Dafür machen wir uns als Gewerkschaften auch grenzüberschreitend stark“, so Schlimbach.

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