Im Diakonissenkrankenhaus Leipzig haben die Bauarbeiten für ein zentrales Zukunftsprojekt begonnen. Es handelt sich hierbei um einen so genannten Hybrid-OP, der das operative Versorgungsangebot und dabei insbesondere das gefäßmedizinische Leistungsspektrum auf höchstem medizinischem Niveau erweitern soll. Der offizielle Startschuss erfolgte am Montag, 17. April 2023, im Rahmen eines Spatenstichs im kleinen Kreis geladener Gäste. Nach aktueller Planung ist eine Inbetriebnahme im Frühjahr 2024 vorgesehen.

Das rund vier Millionen Euro umfassende Bauprojekt wird vollständig aus Eigenmitteln finanziert. Es sieht vor, dass der neue Operationsbereich in einem Anbau auf der Rückseite des Krankenhauses entstehen wird. Mit der Erweiterung wird das Leipziger Diako zukünftig über sieben Operationssäle verfügen.

Charakteristisch für einen Hybrid-OP ist seine besondere medizintechnische Ausstattung. So sind in unmittelbarer Nähe zum multifunktionalen Operationstisch auch verschiedene bildgebende Anlagen vorhanden. Dazu gehören u. a. eine digitale Angiographie-Anlage sowie ein Computertomograph (CT) oder Magnetresonanztomograph (MRT).

Auf diese Weise können neben offen-chirurgischen Eingriffen auch interventionelle Techniken zur Anwendung kommen – und dies bei Bedarf sogar gleichzeitig. Davon kann vor allem die Gefäßmedizin profitieren, weil Gefäßchirurgen so besonders eng und unmittelbar mit Angiologen oder Radiologen zusammenarbeiten können.

„Die Errichtung eines modernen Hybrid-Operationssaals ist mit Blick auf die weitere medizinische und wirtschaftliche Entwicklung unseres Hauses ein ausgesprochen wichtiges Bauvorhaben“, erläutert Dirk Herrmann als Kaufmännischer Geschäftsführer des Diakonissenkrankenhauses Leipzig. „Denn es versetzt uns perspektivisch in die Lage, unsere häufig ausgelasteten OP-Kapazitäten sinnvoll zu erweitern. Zudem möchten wir damit in besonderer Weise auch die überregionale Strahlkraft unseres gefäßmedizinischen Behandlungszentrums weiter stärken.“

„Dass wir in absehbarer Zeit über einen Hybrid-OP verfügen werden, ist sowohl für unsere Mitarbeitenden als auch für unsere Patientinnen und Patienten eine sehr gute Nachricht“, ergänzt der Ärztliche Direktor Dr. Olaf Richter, der als Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie auch das zertifizierte Zentrum für Gefäßmedizin leitet. „Da in einem solchen operativen Umfeld die Strahlenbelastung geringer ausfällt und sich in der Regel auch die OP-Zeiten verkürzen lassen, werden zukünftig noch schonendere Eingriffe möglich sein.

Zudem besteht dann die Möglichkeit, während des Eingriffs auch auf die Ergebnisse aus Voruntersuchungen zurückzugreifen und diese in Echtzeit mit den aktuellen Röntgenaufnahmen zu fusionieren. Dies ist hinsichtlich der Patientensicherheit von besonderem Vorteil.“

Im Zuge der Bauarbeiten ist es erforderlich, dass ein Teil des zentralen Krankenhausparkplatzes vorübergehend gesperrt werden muss. 

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