Die Staatsregierung kann nur für die beiden zurückliegenden Jahre beantworten, wie viele Schülerinnen und Schüler in den Genuss einer Radfahrausbildung gekommen sind (Drucksache 7/13531) – 2022 waren das 28.316 Schulkinder, 2021 Corona-bedingt nur 10.125.

Zum Vergleich: An Sachsens Grundschulen lernten in dieser Zeit mehr als 145.000 Kinder. Inzwischen wurde bekannt, dass die Dresdner Polizeidirektion einer Reihe von Schulen die geplante Radfahrausbildung absagen muss, weil das Personal fehlt.

Dazu sagt Marco Böhme, mobilitätspolitischer Sprecher der Linksfraktion: „Es ist seit vielen Jahren üblich, dass die Polizei Grundschulen besucht und es den Schulkindern ermöglicht, ihren Fahrradpass zu bekommen. Das haben viele Menschen gut in Erinnerung, ich auch. Es ist eine schlechte Entwicklung, dass die Polizei ihre Präventionsarbeit wegen des Personalmangels immer weiter einschränken muss. Darunter leidet auch die Verkehrserziehung der jungen Leute.

Dabei sollen Kinder, die mit dem Fahrrad fahren, ab einem bestimmten Alter im normalen Straßenverkehr mitfahren und nicht mehr auf dem Fußweg. Nicht nur wer ein Auto oder einen LKW bewegen will, muss dafür entsprechende Kenntnisse nachweisen. Wenn selbst die Vorfahrtsregeln nicht vermittelt werden, sind noch mehr schwere Unfälle zu befürchten.

Was sagt Innenminister Schuster, der sich sonst gern zu allen möglichen Themen äußert, zu diesen Einschnitten zulasten der jungen Menschen? Die Radfahrausbildung erreicht schon jetzt nur einen Bruchteil der Grundschulen, künftig könnten es noch weniger werden.“

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