An den heutigen Streikaktionen anlässlich eines Hochschulaktionstages haben sich in Chemnitz, Dresden und Leipzig rund 900 streikende Mitarbeiter*innen sowie studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte öffentlicher Hochschulen und Universitäten beteiligt.

Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW in Sachsen, zeigte sich in Leipzig zufrieden: „An den Hochschulen wächst ein starkes Selbstbewusstsein für die eigene Kampfkraft in Tarifauseinandersetzungen. Immer mehr Mitarbeitende, studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte werden Gewerkschaftsmitglied und schließen sich den Streikaktionen an.

An den drei Standorten in Sachsen haben heute 900 Streikende die Forderungen an die Arbeitgeber unterstrichen. In der Länder-Tarifrunde fordern wir 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 500 Euro. An Hochschulen und Universitäten erwarten wir, dass die Befristungen endlich eingedämmt werden. Und studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte verdienen einen Tarifvertrag mit ordentlichem Lohn.“

Mit Blick auf die weiteren Streikaktionen am 21. November und 28. November ergänzt Naumann: „Am Dienstag rollt die Streikwelle weiter. Dann sind alle Angestellten an öffentlichen Schulen in Westsachsen zum Streik aufgerufen. Die regionale Streikkundgebung findet um 11 Uhr auf dem Theaterplatz in Chemnitz statt. Nächste Woche weiten wir die Streiks noch einmal aus. Dann sind angestellte Lehrkräfte an allen öffentlichen Schulen in Sachsen zum Streik aufgerufen.

Hinzu kommen die Landesbeschäftigten sowie studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte an Hochschulen und Universitäten. Zur zentralen Streikkundgebung in Leipzig erwarten wir auch Kolleginnen und Kollegen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Warnstreiks machen deutlich: Die Beschäftigten sind bereit, für einen ordentlichen Tarifabschluss zu kämpfen. Wir fordern die Arbeitgeber auf, endlich ein angemessenes Angebot vorzulegen!“

Für den landesweiten ganztägigen „Streiktag Bildung“ am 28. November sind Angestellte an allen öffentlichen Schulen sowie Landesbeschäftigte an öffentlichen Hochschulen, Universitäten, Studierendenwerken und wissenschaftlichen Bibliotheken inkl. studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte an diesen Einrichtungen aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen und sich an einer großen Streikdemonstration mit Kolleg*innen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen in Leipzig zu beteiligen.

Beginn der Streikdemonstration in Leipzig ist um 10:30 Uhr am Simsonplatz vor dem Bundesverwaltungsgericht, anschlieĂźend zieht der Demonstrationszug ĂĽber den Ring zur Abschlusskundgebung ab 11:30 Uhr auf den Johannisplatz.

Der „Streiktag Bildung“ wurde von der Bildungsgewerkschaft GEW bundesweit ausgerufen. Leipzig ist neben Berlin, Hamburg und Karlsruhe einer der zentralen Versammlungsorte in Deutschland.

Zum Hintergrund

Für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder geht es um Gehaltserhöhungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte. 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro – das fordern die Gewerkschaften für die Beschäftigten. Im Organisationsbereich der GEW wird beispielsweise für Beschäftigte an Schulen, im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder sowie für Hochschullehrende und studentische Beschäftigte verhandelt. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 7./8. Dezember 2023 in Potsdam statt. Für die DGB-Gewerkschaften führt ver.di die Tarifverhandlungen gemeinsam mit den Gewerkschaften GEW, GdP und IG BAU.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist die Bildungsgewerkschaft im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und vertritt bundesweit rund 280.000 Mitglieder, die in pädagogischen und wissenschaftlichen Berufen arbeiten: In Schulen, Kindertagesstätten, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen. Auch Studierende und arbeitslose Pädagoginnen und Pädagogen sind Mitglieder der GEW. Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen der GEW (GEW Sachsen) mit Hauptsitz in Leipzig ist seit Juni 2023 Burkhard Naumann.

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