Teure „Abnehmspritzen“ wie Wegovy oder Ozempic sind gerade in aller Munde und schon fast zum Lifestyle-Medikament geworden. Doch es gibt Alternativen, wie von starkem Übergewicht (Adipositas) betroffene Menschen nachhaltig Gewicht verlieren können – zum Beispiel mittels einer konservativen Therapie mit dem DOC WEIGHT 2.3-Programm.

Für eine Studie zur Wirksamkeit sucht das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) nun Teilnehmer. Hat die Untersuchung Erfolg, wäre das Programm das erste, welches regelhaft von gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden könnte.

Das UKL führt die deutschlandweite multizentrische Studie gemeinsam mit dem Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung der Universität Leipzig (HI-MAG) und dem Bundesverband der Deutschen Ernährungsmediziner (BDEM) durch. Studienleiter ist Helmholtz-Institutsleiter und UKL-Mediziner Prof. Matthias Blüher. 

In der nun beginnenden Studie soll gezeigt werden, dass das einjährige Abnehm-Programm DOC WEIGHT 2.3 zu einer relevanten Gewichtsabnahme und gesundheitlichen Verbesserungen führt. „Sollte uns das gelingen, gibt es eine Chance, dass das Programm in die Regelversorgung überführt werden könnte, das heißt, dass alle Personen mit Adipositas dann einen Anspruch darauf hätten, dass ihre Krankenkasse eine Teilnahme an dem Programm finanziert“, erläutert Dr. Haiko Schlögl, verantwortlicher Arzt für das Leipziger Studienzentrum. „Das wäre eine Sensation und DOC WEIGHT 2.3 damit das erste konservative Abnehm-Programm, das in der Regelversorgung von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird“, so der Oberarzt der Medizinischen Klinik 3, Bereich Endokrinologie, des UKL.

Los entscheidet, wer an welchem Programm teilnimmt

Gesucht werden ab sofort Menschen zwischen 18 und 70 Jahren mit Adipositas, also einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 kg/m² oder mehr. „Wir suchen vor allem Personen, die ein Interesse an der Studie haben und dabei mitwirken wollen herauszufinden, was die beste Adipositastherapie ist, und die helfen möchten, Abnehm-Programme in Deutschland für alle Menschen verfügbar zu machen“, beschreibt Dr. Schlögl. 

Nach der Feststellung der allgemeinen Teilnahmefähigkeit wird ausgelost, wer an welchem der drei in der Studie getesteten Adipositas-Programme teilnimmt. Die Programm-Arme unterscheiden sich: 

Arm 1 ist das neue DOC WEIGHT 2.3-Programm mit Formula-Diät. Hier erwartet die Teilnehmenden einmal pro Woche eine Sporttherapie, eine Ernährungstherapie im Einzel- und Gruppenmodus sowie eine Verhaltenstherapie beispielsweise mit den Themen Frustessen, Ess-Attacken oder dem Umgang mit den psychologischen Tricks, die in Supermärkten angewandt werden, um zu mehr Käufen zu animieren. Die Formula-Diät – das sind acht Wochen ohne normale Essensaufnahme. Verzehrt wird ausschließlich ein spezieller Shake, der trotz geringerer Kalorienaufnahme satt macht. 

Arm 2 besteht ebenfalls aus dem DOC WEIGHT 2.3-Programm, nur ohne die Formula-Diät. 
Arm 3 umfasst die aktuelle Standard-Therapie der Adipositas, das sind fünf Termine Ernährungsberatung. 

Ärztliche Begleitung über ein Jahr inklusive

Für alle drei Arme gleich ist die Länge von einem Jahr der Teilnahme. Außerdem erhalten alle Teilnehmenden, unabhängig der Gruppe, in die sie gelost wurden, über die gesamte Studiendauer ärztliche Begleitung inklusive Laborwert-Messungen und weiterer Untersuchungen: „Wir messen zum Beispiel die Blut-Fettwerte, testen auf Diabetes, führen kardiologische Untersuchungen und einen Leberultraschall durch, um zu sehen, ob eine Fettleber vorliegt“, erläutert Endokrinologe Schlögl das umfassende Angebot an die Teilnehmenden.

Als weitere „Schmankerl“ warten Vorträge von NDR-„ErnährungsDoc“ Dr. Matthias Riedl inklusive einem Blick hinter die Kulissen der Sendung sowie 30 Euro Aufwandsentschädigung. 

Interessierte können sich im Koordinationszentrum am Leipziger Universitätsklinikum bei Björn Drechsler-Kryst melden: 

E-Mail: Bjoern.Drechsler-Kryst@uniklinikum-leipzig.de

Telefon: 0341 / 97 – 22941


Weitere Infos: 

www.bdem.de/docweight-evaluation-teilnehmer

BMI-Rechner:

www.bzfe.de/bmi-rechner

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