Hanka Kliese, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November: „Zuerst die gute Nachricht: Dank der Eröffnung der ersten eigenständigen Interventions- und Koordinierungsstelle bei häuslicher Gewalt und Stalking im Vogtlandkreis gibt es nun in ganz Sachsen Anlaufstellen, die von gewaltbetroffenen Frauen Unterstützung bieten. Leider haben wir jedoch weiterhin zu wenig Plätze in Gewaltschutzeinrichtungen für Frauen und Kinder, die dort Zuflucht vor ihren Partnern suchen müssen. 

Den jüngsten Hilferuf der Leipziger Koordinierungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking nehmen wir sehr ernst. Der Freistaat muss den Aufbau weiterer Plätze in Gewaltschutzeinrichtungen vorantreiben und zugleich mehr Gewaltpräventionsangebote für Männer zu schaffen. Denn zur traurigen Wahrheit zählt leider, dass seit der Corona-Pandemie immer mehr Frauen unter partnerschaftlicher Gewalt leiden. 

Häufig müssen Kinder erleben, dass ihre Mütter von ihrem Partner misshandelt werden. Sie sind dadurch einem erhöhten Risiko ausgesetzt, unter Traumata zu leiden. Es gilt, die Bedürfnisse der Kinder, die solche Gewalt erfahren müssen, in familienrechtlichen Verfahren besonders zu schützen. Daher brauchen wir noch mehr Weiterbildungsangebote für Familienrichter:innen, um noch mehr für die Auswirkung von partnerschaftlicher Gewalt auf das Wohlbefinden von Kindern zu sensibilisieren. Das Recht auf Umgang des Vaters darf in Fällen von häuslicher Gewalt nicht stärker wiegen als das Wohl des Kindes.“

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