Nach dem ergebnislosen Verhandlungsauftakt am 30.11.2023 kam es auch bei der gestrigen Verhandlung zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband Nahverkehr zu keiner Einigung.

„Das vorgelegte Angebot der Arbeitgeberseite entspricht nicht annähernd den berechtigten Forderungen der Beschäftigten“, sagt Sven Vogel, Gewerkschaftssekretär und Verhandlungsführer. Mit diesem Angebot werde den Tarifentwicklungen in vergleichbaren städtischen Unternehmen Sachsens nicht annähernd Rechnung getragen. Die Folge seien Abwanderungen von Fachkräften zu anderen Unternehmen, die lukrativere Arbeitsbedingungen bieten.

Das Forderungspaket im Einzelnen:

1. Anwendung der Vergütungstabellen entsprechend §1 des Vergütungstarifvertrages für geringfügig Beschäftigte (u. a. Rentner) und die Anwendung der Auszubildenden-Vergütung bei Praktikanten (außer Schüler-Praktika) und Werkstudenten.

2. Erhöhung der Auszubildenden-/Praktikantenvergütung um 200 Euro/Monat, zum 1. Januar 2024.

3. Erhöhung der Vergütung um 22 Prozent, mindestens 750 Euro/Monat zum 1. Januar 2024.

4. Laufzeit des Vergütungstarifvertrages 12 Monate (bis 31.12.2024)

Das „Angebot“ der Arbeitgeber beinhaltet:

1. Vergütungsanhebung ab Oktober 2024 um 5 %

2. ab Januar 2025 um weitere 3 %

3. ab September 2025 um nochmals 3 %

4. Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie in zwei Schritten bis Juni 2024 in Höhe von 2.000 Euro

Für die Auszubildendenvergütungen liegt kein Angebot vor. Auch für geringfügig Beschäftigte konnte keine Einigung erzielt werden.

„Die Beschäftigten sehen das als Provokation an und werden dementsprechend reagieren. In den Landkreisen Vogtlandkreis, Zwickau, Erzgebirgskreis, Mittelsachsen, Meißen, Sächs. Schweiz/Osterzgebirge, Bautzen und Görlitz sowie in den Stadtverkehren von Chemnitz und Dresden sind Betriebe der AVN-Gruppe Sachsen, die schon in der Vergangenheit eine hohe Streikbereitschaft hatten“, sagt Vogel.

Zusätzlich könnten die DB REGIO Bus Ost GmbH (Niederlassung Zittau); der Omnibusverkehr Oberlausitz Niesky und die Straßenbahn-Bus GmbH Plauen, welche den Tarifvertrag ebenfalls anwenden, in die Warnstreiks eingebunden werden.

ver.di bittet alle Fahrgäste um Verständnis, wenn es in den nächsten Wochen zu Ausfällen der Linien- und Schülerverkehre kommt. Die Bevölkerung möchte bitte die offiziellen Medien aufmerksam verfolgen. Zu konkreten Warnstreikterminen werden wir rechtzeitig informieren.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 23.Februar 2024 angesetzt.

Empfohlen auf LZ

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar