Der Stöckelplatz sowie der kleine und große Stannebeinplatz werden von August bis November 2012 umgestaltet, teilt das Amt für Stadtgrün und Gewässer mit. Am Montag, 20. August, beginnen die Baumaßnahmen. Durch das Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung werden zur Finanzierung der beiden Projekte jeweils 225.000 Euro aus dem Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost sowie kommunale Mittel bereitgestellt.

Der zentrale Bereich des Stöckelplatzes erhält einen Natursteinplattenbelag. Die umlaufenden Gehwege werden gepflastert, der störende Wildwuchs wird entfernt und neue Bäume werden gepflanzt. Die noch vorhandenen historischen Bordsteine aus Muschelkalk sollen geborgen und neu verlegt werden. Mit neuen Bänken und einem Beet mit Stauden und Blühsträuchern soll der Platz wieder ein freundlicheres Erscheinungsbild erhalten. Einen besonderen Blickfang sollen künftig die “Leipziger Lerchen” als farbiger “Wegweiser” zur Ortsgeschichte und der ehemals von Feld und Flur umgebenen Lage Schönefelds bieten.

Eine Informationstafel gibt zusätzliche Erläuterungen zum Platz und seinem Namensgeber Pfarrer Albert Stöckel (1850 – 1913).

Die beiden unter dem Namen “Stannebeinplatz” bekannten Grünflächen am Eingang von Schönefeld an der Gorkistraße werden ebenfalls im August erneuert. So soll auch das staubige Erscheinungsbild des kleinen Stannebeinplatzes bald der Vergangenheit angehören und einem grünen Platz mit einer Rasenfläche in der Mitte, einer Blütenhecke am Rand, zahlreichen Stauden und Blumenzwiebeln unter den alten Bäumen weichen. Neue Sitzbänke und eine lange “Infobank” mit eingearbeiteten Zitaten und Sprüchen des ehemaligen Windmüllers Stannebein sollen Möglichkeiten zum Verweilen oder Warten auf Bus und Straßenbahn bieten.Auf dem Großen Stannebeinplatz werden Wege neu gebaut und Sitzmöglichkeiten geschaffen. Damit soll die Nutzbarkeit auch für ältere Bürger verbessert werden. Die neuen Wegesränder säumen zukünftig Stauden und Kleinsträucher.

Die Umgestaltung der beiden historischen Plätze wurde in der Vergangenheit im Stadtteil immer wieder angesprochen. Durch bereitgestellte Mittel im Rahmen der Stadterneuerung können die Projekte nun in die Tat umgesetzt werden.

Normalerweise wurden Müller in der Vergangenheit nicht so berühmt wie Friedrich Wilhelm Stannebein (1816 – 1894), der von 1841 bis 1866 die Schönefelder Windmühle betrieb.
Nach Angaben des Bürgervereins Schönefeld stand die Mühle ganz in der Nähe des seit 1910 so benannten Stannebeinplatzes – da, wo heute der große Bürokomplex steht. Die Windmühle, 1712 als “erste holländische Bockwindmühle” errichtet, 1813 zerstört und 1826 wieder aufgebaut, wurde 1910 abgebrochen.

Aber das begründete nicht Stannebeins Ruhm. Den begründeten – wie immer – die Medien. In diesem Fall das “Leipziger Tageblatt”, das ab 1865 die Wetterbeobachtungen des Schönefelder Müllers veröffentlichte. Über seine Wettbeobachtungen schrieb er auch ein Buch: “Volkstümliche Witterungskunde”. Gestorben ist er trotzdem verarmt in Leipzig.

Zur Herkunft Schönefelder Straßennamen: www.bv-schoenefeld.de/chronik/ch3.html

Die Schönefelder Chronik zu Stannebein: www.bv-schoenefeld.de/chronik/muehle1.html

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