Der viel genutzte, auf einem ehemaligen Bahngleis liegende Geh- und Radweg "Anger-Crottendorfer Bahnschneise", der 2006 eröffnet wurde, wird in diesem Jahr endlich verlängert. In der nächsten Woche sollen die Bauarbeiten für das nächste noch fehlende 240 Meter lange Stück Weg beginnen.

Bisher erstreckt sich dieser attraktive Geh- und Radweg vom Lene-Voigt-Park in Richtung Osten bis zur Mierendorffstraße und endet in Höhe der südlich davon gelegenen Posadowsky-Wohn-Anlage (Straße Posadowskyanlagen, Nähe Oststraße). Mit Baustart zu Beginn der nächsten Woche soll die beliebte Strecke abseits des Straßenverkehrs bis zur Zweinaundorfer Straße erweitert werden.

“Mit dieser Erweiterung entsteht eine attraktive Verlängerung des Geh- und Radweges aus dem Lene-Voigt-Park heraus, die dem hohen Nutzerdruck auf dieser Achse gerecht wird”, erklärt Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. An den Gesamtkosten von rund 290.000 Euro inklusive der Kosten für Planung und Grunderwerb von der Deutsche Bahn AG beteiligen sich das Landesamt für Straßenbau und Verkehr sowie der Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig. Die Stadt Leipzig steuert zirka 10 Prozent Eigenanteil bei.Die Anger-Crottendorfer Bahnschneise verläuft auf dem einstigen Gleisgelände im Vorfeld des Eilenburger Bahnhofs (auf dessen Gelände sich heute der Lene-Voigt-Park erstreckt). In Höhe des Bahndamms an der Mierendorffstraße kreuzt die alte S-Bahn-Trasse die einstige Bahnverbindung von Reudnitz-Thonberg über Sellerhausen zum Hauptbahnhof, die mit den Bauarbeiten zum neuen Mitteldeutschen S-Bahn-Netz außer Betrieb ging. Einige engagierte Leipziger können sich durchaus vorstellen, dass auf diesem alten Bahndamm künftig ein Radhochweg entstehen könnte, der für schnelle Radverbindungen im Osten ideal wäre.

Das jetzt geplante Wegstück führt auf der alten Gleistrasse des Eilenburger Bahnhofs durch den Bahndamm, wo die Deutsche Bahn die Gleisbrücke demontiert hat, zu dem provisorisch eingerichteten S-Bahn-Haltepunkt Anger-Crottendorf. Wer ihn auf der Google-Karte sucht, findet ihn noch an der falschen Stelle an der alten Strecke eingemalt. Wer korrigiert eigentlich die Google-Karten? Oder wer baut die Fehler in die neuen ein? – Wer sich zum Beispiel die Leipziger Waldstraße heranzoomt auf Google Maps, wird eine völlig neue Straße namens Osseejtskistraße entdecken.

Mit dem neuen 240 Meter langen Wegstück bekommt die Anger-Crottendorfer Bahnschneise Direktanschluss an die S-Bahn – in diesem Fall die S-Bahn-Linie Nr. 1 von Leipzig-Grünau nach Wurzen. Aber das an der Zweinaundorfer Straße noch fehlende Puzzle-Stück wird erst im Herbst 2014 fertiggestellt. Mit einer geplanten Treppenanlage soll in der zweiten Hälfte dieses Jahres in Zusammenarbeit mit dem Verkehrs- und Tiefbauamt dann die Anbindung des Geh- und Radweges an den Interims-Bahnsteig des Haltepunktes Anger-Crottendorf geschaffen werden.

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