Der asphaltierte Rundweg um den Cospudener See ist fast perfekt. Wäre da nicht das Buckelpflaster an der Stelle nördlich des Cospudener Sees, an der die Kelchsteinlinie auf den Lauerschen Weg trifft. Wer hier mit Inline-Skates angebrettert kommt, riskiert seine Knochen. Also beantragten die Grünen im Juli eine Entschärfung dieser Stelle. Zum Beispiel durch einen Asphaltweg, der um die Gefahrenstelle herumführt. Das Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport schlägt nun eine eigene Lösung vor.

Alternativvorschlag steht also drüber über dem Papier, das das Umweltdezernat jetzt in die Diskussion gegeben hat: “Im Rahmen der Evaluierung des Verkehrskonzeptes für das Naherholungsgebiet Cospudener See wird die im Antrag vorgeschlagene angemessene Asphaltierung einer Umgehung parallel zur Wegkreuzung Lauerscher Weg / Kelchsteinlinie für die gefahrlose Passage der Skater einer Prüfung unterzogen.”

Im Papier erwähnt das Dezernat auch einmal etwas ausführlicher die Gründe dafür, warum das Buckelpflaster 2000 an dieser Stelle in die Wegkreuzung eingebaut wurde: “Rund um den Cospudener See führt ein asphaltierter Weg, der von Fußgängern, Fahrradfahrern, einer Buslinie und Inlineskatern rege genutzt wird. Am Kreuzungspunkt Lauerscher Weg / Kelchsteinlinie treffen an einer Bushaltestelle alle Nutzungen verstärkt aufeinander. Als gestalterisches Achtungszeichen und zur sicherheitsfördernden ‘Entschleunigung’ aller Teilnehmer wurde der Kreuzungspunkt bei der Anlage des Landschaftsparks als gepflastertes Rechteck konzipiert.”

Skater müssen hier wirklich bremsen, sonst wird’s gefährlich.Aber seit ein paar Jahren hat sich auch die Gesamtsituation geändert. Markkleeberg hat auf seinem Gebiet den Asphaltweg komplettiert, was den Rundweg mittlerweile zu einer der beliebtesten Skater-Strecken in der Region gemacht hat. Manchmal will man da einfach schwungvoll durchfahren.

Und so stellt auch das Umweltdezernat in seiner Vorlage fest: “Seit der Weg auch am Ostufer des Sees auf Markkleeberger Flur asphaltiert wurde, ist die komplette Umrundung des Sees mit Inlineskatern möglich und wird rege in Anspruch genommen. Der Nutzerdruck hat sich entsprechend erhöht.”

Aber es gilt auch: “Der Kreuzungsbereich ist eine reale Gefahrenstelle für Skater. Zahlreiche Bürgeranfragen beinhalten den Wunsch nach einer Entschärfung und baulichen Korrektur, die auch von den Leipziger Skatervereinen befürwortet wird, da es bereits zu Stürzen und Verletzungen gekommen ist.”

Die Grünen hatten vorgeschlagen, auf der Südseite der Kreuzung extra ein asphaltiertes Wegstück anzulegen, mit dem Skater die Holperstrecke umfahren können. Aber die Stadt hat einen eigenen Vorschlag: “Das Amt für Stadtgrün und Gewässer sucht seit 2008 nach einer Lösung des Problems und hat nach einer vorangegangenen Variantenuntersuchung, in Abstimmung mit dem zuständigen Straßenbaulastträger, dem Verkehrs- und Tiefbauamt, eine realisierbare Lösungsvariante gefunden.”

Lapidar heißt es: “Diese Variante enthält die Führung der Skater auf einem 1,60 m breiten Asphaltstreifen.”

Was ja wohl bedeutet, dass an Stelle eines Teils des Steinpflasters ein solcher Asphaltstreifen direkt über die Kreuzung geführt wird. Nur wenn sich Skater im Gegenverkehr begegnen, muss der eine warten, bis der andere drüber ist. Was noch fehlt, sind die Kostennoten für beide Vorschläge.

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