In Planung ist die Wiederinbetriebnahme der Schule am Opferweg in Wahren schon seit 2012. Auf dem historischen Standort soll eine dreizügige Grundschule mit zeitgemäßen Horträumen und einer Sporthalle entstehen. Das Wort Demografie ist in der Vorlage sogar rot hervorgehoben.

So langsam bekommt Leipzigs Verwaltung beim Thema Schulen so richtig Druck: „Aufgrund dessen, dass die demografische  Entwicklung weiterhin erheblichen Kinderzuwachs in Leipzig  ausweist, ist der Neubau bzw. die Reaktivierung von Gebäuden die notwendige Konsequenz. Die räumlichen Bedingungen am Standort Jungmannstraße, die Betreibung einer Oberschule und einer Grundschule mit Hort, sind jetzt an eine Grenze gestoßen. Die gemeinsame Nutzung in einem Gebäude ist derzeit nur noch deshalb möglich, weil die Schulleiterinnen und die Hortleitung viele Kompromisse hinnehmen (z.B. Doppelnutzungen).“

Deswegen stand die Inbetriebnahme der Schule, die im Jahr 2000 geschlossen worden war, seit 2012 auf der Agenda, tauchte 2013 in der Schulnetzplanung auf, in der von 2016 sowieso. Die ersten Gelder zur Planung flossen 2013. 2015 wurden auch schon die ersten 1,5 Millionen Euro bereitgestellt, die jetzt in die nächsten Jahre übertragen werden müssen.

Es muss eigentlich nur endlich losgebaut werden. Jetzt müssen nur die fehlenden Investitionen noch in die Haushalte eingestellt werden: 5 Millionen Euro im Jahr 2017, wenn die Bauarbeiter loslegen, 1,6 Millionen Euro noch im Folgejahr, damit zum Schuljahr 2018/2019 die „Paul-Robeson-Schule“ hier einziehen kann.

Die Vorlage geht auch noch einmal darauf ein, warum die Kostenschätzungen seit 2012 so deutlich gestiegen sind. Damals ging man davon aus, dass man die beiden alten Schulgebäude einfach für 3,5 Millionen Euro wieder instand setzen könnte. Das sah dann im Sommer 2015 beim ersten Kostenüberschlag schon anders aus. Da waren es schon 6,7 Millionen Euro. Da war aber der Sporthallenneubau für 1 Million Euro noch nicht dabei. Und als man sich dann Bauzustand und Brandschutz genauer anschaute und die neue Sporthalle mit einbezog, kam man auf die jetzt veranschlagten 9,3 Millionen Euro.

Auch war der Altbestand nicht wirklich ausreichend: „Da das Raumprogramm nicht vollständig im Altbau umgesetzt werden kann, ist die Errichtung eines Erweiterungsbaus erforderlich. Zudem erfolgt der Neubau einer Sporthalle auf dem selben Grundstück.“

Ansonsten kommt man wohl endlich mit diesem Grundschulangebot auf eine neue qualitative Stufe im unterversorgten Leipziger Nordwesten: „Dieser Schulstandort bildet die Grundlage, einer modernen, zeitgemäßen Schule den baulichen und funktionalen Rahmen zu geben. Der Standort ist zudem komplett barrierefrei, so dass auch Inklusion und Integration beste Voraussetzungen haben. Die Lehrerschaft/die Erzieher und die Schüler haben optimale Bedingungen. Mit der Errichtung einer Sporthalle steht auch den Vereinen eine weitere ‚Sportkapazität‘ zur Verfügung, die Halle verfügt über einen separaten Zugang.“

Die Vorlage läuft jetzt im April durch alle zuständigen Ausschüsse, so dass im Mai oder Juni auch mit eine Entscheidung im Stadtrat zu rechnen ist.

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