Kolossal sieht sie aus, die neue Brücke über die Nahle, die in den vergangenen Wochen auf ihre schon 2024 gegossenen Widerlager gehoben wurde. Für Radfahrende auf dem Heuweg ist der neue Steg schon jetzt ein Hingucker, auch wenn es noch ein paar Wochen dauern wird, bis sie auch über die neue Brücke fahren können, welche die alte von 1962 ersetzt.

Mancher erinnert sich noch an das Hin und Her im Leipziger Stadtrat, was die künftige Breite des neuen Nahlestegs betrifft. Geplant hatte die Stadt ursprünglich mit vier Meter Breite.

Dann beantragten die Fraktionen von Grünen, Linken und SPD eine Verbreiterung auf fünf Meter – auch um die potenziellen größeren Nutzerströme am Heuweg aufzunehmen, der für Radfahrende und Fußgänger die direkteste Verbindung vom Rosental nach Leutzsch ist.

Aber dann gab es den Gegenantrag, es doch wieder bei der ursprünglichen Breite zu belassen. Und gerade ein halbes Jahr nach der ersten Beschlussfassung wurde alles wieder auf Ursprung gestellt. Nur hatte sich das Bauprojekt dadurch dennoch um ein ganzes Jahr verschoben.

Und damit geriet es mitten hinein in den drastischen Anstieg der Baustoffpreise, der den Bau des Nahlestegs nun von knapp 3 Millionen Euro auf 5,2 Millionen Euro verteuerte. Die Vorlage der Stadt beschreibt diesen drastischen Preisanstieg.

Der neue Nahlesteg mit dem Behelfssteg links. Foto: Ralf Julke
Der neue Nahlesteg mit dem Behelfssteg links. Foto: Ralf Julke

2024 gab es dann die nächste Verzögerung. Eigentlich sollte dar der Stegneubau schon fertig sein. Aber die Lieferung der Stahlbrücke verzögerte sich. Sie konnte erst im April 2025 geliefert werden. Der Anblick zeigt: Sie wurde geliefert und montiert.

Das Finale für dieses heiß diskutierte Brückenprojekt naht. Jetzt können die Anschlussstücke für den Radweg beidseits der Brücke wieder gebaut werden.

Auf den letzten Metern freilich sorgen auch noch die Fische in der Nahle für eine Verzögerung, so dass die Einweihung der neuen Brücke erst um den 1. August stattfinden kann.

Die Stadt erklärte das so: „Da in der Fischschonzeit das Arbeiten im Gewässer nicht zulässig ist, kann der Rückbau der Behelfsbrücke sowie der Montagekonstruktion erst nach dem 30. Juni erfolgen, sodass von einem Ende des Baus zum 30. Juli auszugehen ist. Eine Nutzung der Behelfsbrücke ist bis zur Freigabe der neuen Brücke im Sommer weiterhin uneingeschränkt möglich.“

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