Die Schwesterkirche am Nikolaikirchhof hat es geschafft: Sie konnte ihr saniertes Geläut pünktlich zum 9. Oktober wieder in Betrieb nehmen. 2017 begann auch die Thomaskirch-Gemeinde Spenden einzusammeln, um das Geläut der Thomaskirche restaurieren zu können. Die Restaurierung des historischen Geläuts begann im Juni, nachdem Fördergelder die nötige Summe aufgestockt hatten. Aber just zur Weihnachtszeit werden die beiden großen Glocken im Turm der Thomaskirche schweigen.

Im ersten Bauabschnitt, der voraussichtlich bis Frühjahr 2020 andauern wird, sind aktuell die zwei großen Glocken (Gloriosa und Hilliger-Glocke) abgehangen und vorübergehend stillgelegt um Arbeiten in der unteren Glockenstube durchführen zu können, teilte der Thomaskirche-Bach e. V. am Donnerstag, 12. Dezember, mit. Dabei wird die veraltete Stahlhalterung durch eine neue Holzkonstruktion ersetzt und die Glocken erhalten neue Klöppel.

Das Mauerwerk der Glockenstube wurde inzwischen schon verstärkt und umfangreiche Reinigungsarbeiten durchgeführt. Momentan wird die Reinigung der Gloriosa vorbereitet, indem sogenannte Probeachsen angelegt werden. Dabei wird in Abstimmung mit der Denkmalpflege zunächst ein kleiner Bereich der Glocke von Schmutz und Verkrustungen befreit.

Der ungünstige Dachstuhl und die veralteten Antriebe des Geläuts im Thomaskirchturm. Foto: Thomaskirche – Bach e.V., Michael Bader
Der ungünstige Dachstuhl und die veralteten Antriebe des Geläuts im Thomaskirchturm. Foto: Thomaskirche – Bach e.V., Michael Bader

Parallel dazu laufen jetzt auch die Vorbereitungen für den zweiten Bauabschnitt ab Frühjahr 2020. Dann soll das vorhandene tontiefe Geläut in der oberen Glockenstube um vier kleinere Glocken erweitert werden.

Die voraussichtliche Fertigstellung des gesamten Projektes ist für Ende 2021 angedacht.

Der Zustand der Glocken und der Glockenarmaturen, die veraltete Antriebstechnik sowie die jahrzehntelange falsche Aufhängung machten die Restaurierung dringend erforderlich. Die Gesamtkosten des Glockenprojektes haben sich freilich aufgrund einer allgemeinen Kostensteigerung und umfangreicherer Reinigungsmaßnahmen im Glockenstuhl und an den Glocken auf knapp 500.000 Euro erhöht.

Dank zahlreicher privater Spenden aus dem In- und Ausland und Förderungen vom Amt für Bauordnung und Denkmalpflege der Stadt Leipzig sowie der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen und dem Freistaat Sachsen ist bereits ein Großteil der Kosten gedeckt.

Für die nun noch fehlenden 63.000 Euro sind die Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Thomas und der Thomaskirche-Bach e. V. weiterhin auf private Spender/-innen angewiesen.

Thomaskirche erhält notwendige Fördermittel für die Restaurierung des historischen Geläuts

Thomaskirche erhält notwendige Fördermittel für die Restaurierung des historischen Geläuts

Hinweis der Redaktion in eigener Sache (Stand 1. November 2019): Eine steigende Zahl von Artikeln auf unserer L-IZ.de ist leider nicht mehr für alle Leser frei verfügbar. Trotz der hohen Relevanz vieler unter dem Label „Freikäufer“ erscheinender Artikel, Interviews und Betrachtungen in unserem „Leserclub“ (also durch eine Paywall geschützt) können wir diese leider nicht allen online zugänglich machen.

Trotz aller Bemühungen seit nun 15 Jahren und seit 2015 verstärkt haben sich im Rahmen der „Freikäufer“-Kampagne der L-IZ.de nicht genügend Abonnenten gefunden, welche lokalen/regionalen Journalismus und somit auch diese aufwendig vor Ort und meist bei Privatpersonen, Angehörigen, Vereinen, Behörden und in Rechtstexten sowie Statistiken recherchierten Geschichten finanziell unterstützen und ein Freikäufer-Abonnement abschließen.

Wir bitten demnach darum, uns weiterhin bei der Erreichung einer nicht-prekären Situation unserer Arbeit zu unterstützen. Und weitere Bekannte und Freunde anzusprechen, es ebenfalls zu tun. Denn eigentlich wollen wir keine „Paywall“, bemühen uns also im Interesse aller, diese zu vermeiden (wieder abzustellen). Auch für diejenigen, die sich einen Beitrag zu unserer Arbeit nicht leisten können und dennoch mehr als Fakenews und Nachrichten-Fastfood über Leipzig und Sachsen im Netz erhalten sollten.

Vielen Dank dafür und in der Hoffnung, dass unser Modell, bei Erreichen von 1.500 Abonnenten oder Abonnentenvereinigungen (ein Zugang/Login ist von mehreren Menschen nutzbar) zu 99 Euro jährlich (8,25 Euro im Monat) allen Lesern frei verfügbare Texte zu präsentieren, aufgehen wird. Von diesem Ziel trennen uns aktuell 400 Abonnenten.

Alle Artikel & Erklärungen zur Aktion Freikäufer“

 

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar