Der Februar ist immer Saure-Gurken-Zeit auf dem Leipziger Arbeitsmarkt. Da tut sich fast nichts, auch wenn ein paar Baustellen aufgrund der milden Witterung schon loslegen konnten. Insgesamt waren 30.650 (Vormonat 30.535) Männer und Frauen in der Stadt Leipzig arbeitslos, teilt die Arbeitsagentur Leipzig mit. Im Vergleich zum Januar ist die Arbeitslosenzahl gestiegen, gegenüber dem Vorjahres-Februar ist die Zahl der Arbeitslosen jedoch zurückgegangen.

“Die Arbeitslosigkeit ist im Februar um 115 Personen angestiegen und bewegt sich damit auf einem vergleichbaren Niveau wie im Vorjahr. Trotz des Anstiegs der Arbeitslosigkeit gibt es im Vergleich zum Februar des Vorjahres 1.441 arbeitslose Menschen weniger in der Stadt Leipzig”, sagt Elke Griese, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Leipzig zur jüngsten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.

Die Entwicklung in den verschiedenen Altersgruppen fiel unterschiedlich aus. Bei den jungen Menschen bis 25 Jahren stieg die Zahl der Arbeitslosen von Januar auf Februar um 137 auf 2.977 (Vorjahr: 3.074). Bei den Lebensälteren in der Altersgruppe ab 50 Jahren sank die Arbeitslosigkeit um 122 auf 9.243 Personen an (Vorjahr: 9.584). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im zurückliegenden Monat in Leipzig leicht angestiegen. Gegenüber dem Vormonat wuchs sie um 11 Personen auf 9.492. Im Vergleich zum Februar 2013 gab es 446 Langzeitarbeitslose weniger.

Beim Zugang an offenen Arbeitsstellen verzeichnete die Arbeitsagentur Leipzig im Februar einen Anstieg gegenüber dem Vormonat. Die Wirtschaft und die Verwaltung haben in den letzten vier Wochen 1.510 freie Stellen, das waren 213 mehr als im davor liegenden Monat (1.297) und 117 mehr als vor einem Jahr (1.412), zur Besetzung gemeldet.

Das kann man alles als irgendeine Art Bewegung interpretieren. Aber die neuen Stellen gleichen in der Regel nur den Zuwachs an Bevölkerung in Leipzig aus. Den schon längere Zeit in der Betreuung des Jobcenters Befindlichen hilft das in der Regel wenig.
Zum statistischen Zähltag im Februar betrug die Arbeitslosenquote in der Stadt Leipzig wie im Vormonat 11,2 Prozent. Im Februar 2013 lag sie noch bei 12,0 Prozent.

Im Januar waren 7.290 Menschen im Rechtskreis SGB III in der Arbeitsagentur arbeitslos gemeldet. Das waren 133 weniger als im Vormonat und 186 weniger als im Februar 2013.

Im Rechtskreis SGB II – also dem Jobcenter – waren 23.360 Menschen arbeitslos registriert. Das waren 248 mehr als im Januar 2014 und 1.255 weniger als vor einem Jahr. Was kein Zeichen für gute Integration ist, sondern nur für die Tatsache, dass die meisten Betroffenen mittlerweile in den Ruhestand gehen. Die “Arbeitslosigkeit” schmilzt von hinten weg.

Auch wenn die Integration älterer Arbeitssuchender mittlerweile besser begleitet wird.

Und da viele Jobs für die Jüngeren, die neu entstanden sind, nicht zur Deckung des Lebensbedarfs reichen, bleibt der Grundsockel der vom Jobcenter Betreuten recht stabil: In Leipzig gab es im Februar 43.480 Bedarfsgemeinschaften. Das sind 625 mehr als im Januar und 110 weniger als im Februar des Vorjahres. Außerdem betreut das Jobcenter aktuell 54.126 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Im Vergleich zum Vormonat betrug der Anstieg 773. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl um 552 Personen.

“Für den nächsten Monat rechne ich mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl. Das Frühjahr steht vor der Tür und das wird sich auch positiv auf den Leipziger Arbeitsmarkt auswirken”, prognostiziert Griese für die nächsten vier Wochen.

www.arbeitsagentur.de

www.leipzig.de/jobcenter

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