Am heutigen 12. Mai ist Tag der Pflegenden und das sächsische Landesamt für Statistik hat sich einmal mit einem Thema beschäftigt, das in den beiden zurückliegenden Corona-Jahren immer wieder für mediale Debatten gesorgt hat: den Pflegediensten, die oft viele Kilometer am Tag unterwegs sind, um die Pflegebedürftigen daheim zu versorgen.

Die Zahlen sind freilich schon etwas älter, zeigen aber zumindest die Verhältnisse vor Ausbruch der Corona-Pandemie

Im Freistaat Sachsen wurden demnach im Jahr 2019 insgesamt 71.573 Pflegebedürftige ambulant betreut (inklusive Pflegebedürftige mit Kombileistungen), teilt das Statistische Landesamt mit. 2.905 davon wurden von Pflegekräften aus anderen Regionen gepflegt, was 4 Prozent entspricht.

Andere Regionen bedeutet in diesem Fall: Der Sitz des Pflegedienstes befindet sich in anderen Kreisfreien Städten oder Landkreisen von Sachsen oder in anderen Bundesländern.

Wobei Pflegedienste natürlich ganz ähnlich wie Rettungsleitstellen oder Feuerwehren schon aus Zeitgründen meist relativ zentrale Standorte haben, was gerade im Fall Westsachsen dazu führt, dass – statistisch betrachtet – die Stadt Leipzig größere Teile der angrenzenden Landkreise mitversorgt.

Aber tatsächlich geht es um etwas kürzere Anfahrtswege und damit auch Zeitersparnis.

Die Pendelbewegungen der Pflegekräfte beschränken sich deshalb zumeist auf Nachbarregionen und grenznahe Gebiete. Der Anteil der Pflegekräfte, die aus einer anderen Region als ihre Pflegebedürftigen stammen, unterscheidet sich dann je nach Landkreis bzw. Kreisfreier Stadt recht deutlich.

Den geringsten Anteil weist der Vogtlandkreis mit 43 Pflegebedürftigen bzw. 1 Prozent auf. Die größten Anteile verzeichnen die Stadt Chemnitz mit 274 Pflegebedürftigen (7 Prozent), der Landkreis Leipzig mit 297 Pflegebedürftigen (7 Prozent) und der Landkreis Nordsachsen.

Mit 464 bzw. 13 Prozent gibt es im Landkreis Nordsachsen einen besonders großen Anteil zu Pflegender, deren Pflegekräfte aus einer anderen Region stammen. In diesem Fall vorrangig eben aus Leipzig.

Jeder 10. Pflegebedürftige wird dabei von einer Pflegekraft aus der Stadt Leipzig betreut. Im Landkreis Leipzig entfallen ebenfalls knapp 4 Prozentpunkte auf Pflegekräfte aus der Stadt Leipzig. Pflegebedürftige in der Stadt Chemnitz hingegen werden zu knapp 4 Prozent von Pflegekräften aus dem Erzgebirgskreis betreut.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar