Die Anwohner in der Bosestraße haben mit dem Lärm von den Freisitzen der Kneipen zu leben. Einige Anwohner sind damit unzufrieden. So zum Beispiel Frau Thunn, die zwar ihren Vornamen nicht nennen wollte, doch eine öffentliche Bürgeranfrage an den Stadtrat stellte. "Im Lärmemissionsschutzgesetz ist festgeschrieben, dass jeder Bürger zwischen 22 und sechs Uhr ein Recht auf Ruhe hat", steht darin geschrieben. Doch es gibt Spielräume, das machte ihr heute Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal klar.

Er kennt Thunn aus mehreren Gesprächen, wie er sagt. Für Innenhöfe gilt die Sperrstunde zehn Uhr abends, für Straßenfreisitze kann man ein Auge zudrücken, sofern es nicht zu laut wird. Das kontrolliert der Stadtordnungsdienst. “Zusammen mit Politessen hat dieses allein in diesem Jahr bereits vier Mal kontrolliert”, so Rosenthal.

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Streitpunkt war auch das Areal “Weißes Haus”, das vom Centraltheater genutzt wurde. “Dieses ist geräumt und zum 1. August dieses Jahres an den Eigentümer, die Merkur Versicherung aus München, übergeben worden”, klärte Rosenthal weiter auf. Somit scheint für ihn die Sache erledigt. Frau Thunn gab sich nicht ganz zufrieden. “Sind wir denn andere Bürger als in Gohlis oder Plagwitz? Ab 22 Uhr muss Ruhe sein, ab dann sind die Gaststätten zum Feiern da.” Rosenthal versprach ihr, dass weiter stringent kontrolliert werde, doch man wolle am derzeitigen Gefüge festhalten.

Frau Thunn wandte sich dann noch an Oberbürgermeister Burkhard Jung. “Sie haben gesagt, Leipzig solle eine soziale Stadt bleiben. Aber wir werden hier kontinuierlich an den Rand gedrängt”, klagte sie. “Sie können davon ausgehen, dass wir alles für ein soziales Leipzig tun”, so Jung.

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