Andreas Müller (SPD) verlässt die kommunalpolitische Bühne. Zum 30. September endet die letzte Amtszeit des langjährigen Verwaltungsdezernenten. Am Donnerstag verabschiedete das Rathaus den Ersten Bürgermeister im Rahmen einer Feierstunde würdig nach 25 Jahren Dienstzeit. An der Feierstunde nahmen etwa 200 Gäste aus Politik und Gesellschaft teil. Außerdem hatten Freunde und Familie des Dezernenten den Weg in die Wandelhalle des Rathauses gefunden.

Eigentlich wollte Andreas Müller kein Politiker werden. Der Verwaltungsdezernent, der übermorgen seinen 60. Geburtstag begehen wird, ist studierter Theologe. Die Ereignisse im Wendejahr 1989 brachten den Sozialdemokraten 1990 an den “Runden Tisch” und wenig später ins Amt. Die Verwaltungsstruktur in ihrer heutigen Form ist der maßgebliche Verdienst des langjährigen Dezernenten.

Nach der Ernennung von OBM Wolfgang Tiefensee zum Bundesverkehrsminister leitete Müller von November 2005 bis März 2006 als Erster Bürgermeister kommissarisch die Dienstgeschäfte des Verwaltungschefs. Die letzten Jahre seiner Amtszeit wurden durch mehrere Skandale getrübt, etwa die illegalen Finanzgeschäfte der Kommunalen Wasserwerke oder der Skandal um die Herrenlosen Grundstücke.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

An der Feierstunde nahmen etwa 200 Gäste aus Politik und Gesellschaft teil. Außerdem hatten Freunde und Familie des Dezernenten den Weg in die Wandelhalle des Rathauses gefunden.

Nicht nur nebenbei bemerkt:
Herr Müller wurde viermal zum Beigeordneten für Allgemeine Verwaltung gewählt, Er war somit auch zuständig für das Personalamt und damit in Personalentscheidungen – vorwiegend von Leitungspositionen – eingebunden. Damit ist die Amtszeit des Herrn Müller u. a. mit solchen katastrophalen Personalien wie die der Herren Beital und Haller eng verknüpft. Das waren keine Bagatellen!

Besonders eng mit Herrn Müller ist die Problematik “herrenlose Häuser” verbunden, die weder vom Stadtrat noch vom Gericht ordnungsgemäß aufgeklärt wurde. Dazu war auch kein Willen erkennbar!

Es hätte nie passieren dürfen, dass die damalige (in der Zwischenzeit verstorbene) Leiterin des Rechtsamtes ihren Posten so lange ausüben konnte, obwohl selbst die Spatzen vom neuen Rathaus laut genug gezwitschert hatten, dass dort “etwas nicht mit rechten Dingen zugeht”

Deutlicher ausgedrückt: Nie hätte Herr Müller viermal zum Beigeordneten für Allgemeine Verwaltung gewählt werden dürfen. So sieht Klientelpolitik in Perfektion aus, wo eine Hand die andere wäscht- u.a. in Unschuld! Ein trauriges Kapitel.

Schreiben Sie einen Kommentar