Immer wieder war es in den vergangenen Jahren Thema: Leipzig pflanzt zu wenige Straßenbäume. Dabei sind die Bäume dringend nötig für die Einhaltung der Klimaschutzziele. Aber ein Problem war immer: Mit Einzelpflanzungen kommt man nicht auf die nötige Zahl. Jetzt soll sich daran endlich etwas ändern. Das Umweltdezernat will systematischer in die Baumpflanzungen einsteigen. Die Vorlage zum benötigten Geld ist jetzt im Verfahren.

„Straßenbäume stehen in besonderer Weise für eine grüne, attraktive und lebenswerte Stadt. Sie reinigen die schadstoffbelastete Stadtluft, sie spenden kühlen Schatten an heißen Tagen und wirken positiv auf die Gesundheit der Stadtbevölkerung. Sie sind elementarer Bestandteil der grünen Infrastruktur“, heißt es darin. „Bisher wurden Straßenbaum-Erstpflanzungen ausschließlich im Rahmen von komplexen Straßenbaumaßnahmen realisiert. Nunmehr sollen diese Straßenbaum-Erstpflanzungen auch separat, unabhängig von sonstigen Straßenbaumaßnahmen umgesetzt werden.“

Immerhin wurde der Bedarf an tausenden neuen Straßenbäumen schon 2009 im Klimaschutzprogramm der Stadt festgehalten. Doch zwischen umgesetzten Pflanzmaßnahmen und versprochenen Pflanzungen klaffte eine riesige Lücke. Resultierend eben auch daraus, dass man die vielen Straßen ohne vorhandene Baumscheiben gar nicht im Blick hatte.

Das ändert sich jetzt.

Das Amt für Stadtgrün und Gewässer hat – so betont das Umweltdezernat – nach einer Voruntersuchung über das Stadtgebiet verteilt mehrere Vorhaben mit insgesamt etwa 130 Baumstandorten geplant. Um diese beispielgebend umzusetzen, stellt die Allianz-Umweltstiftung der Stadt Leipzig im Rahmen ihrer Stadtbaumkampagne für die Aktion Baumstarke Stadt 125.000 Euro zur Unterstützung zur Verfügung. Die entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde am 30. Mai 2017 abgeschlossen und gilt bis Ende 2018.

Dieses Geld stockt die eigentlich sowieso vorhandenen Gelder der Stadt auf – 150.000 Euro für das Jahr 2017 und 200.000 Euro für das Jahr 2018. Davon kann man endlich systematisch an neue Baumpflanzungen gehen.

„Straßenbaumstandorte für Erstpflanzungen in den Bestandsstraßen sind in der Regel nur mit umfangreichen Einbauten als bauliche Anlagen im Straßenkörper herzustellen. Die so in den Straßenabschnitten geschaffenen neuen Straßenbaumstandorte für Erstpflanzungen sind Investitionen. Entsprechende Abstimmungen hierzu sind zwischen dem ASG und der Stadtkämmerei erfolgt“, betont das Umweltdezernat.

Da scheint endlich zusammenzukommen, was zusammengehört.

Denn: „Das Amt für Stadtgrün und Gewässer verfügt bisher nur über Haushaltmittel in den PSP-Elementen zur Nachpflanzung von Bäumen, die als normale Bewirtschaftungsmaßnahmen im Ergebnishaushalt veranschlagt sind. Diese Mittel müssen nunmehr als investive Mittel in den Finanzhaushalt zur Kostendeckung für die 2017 beginnenden und voraussichtlich bis Ende 2018 abgeschlossenen Straßenbaum-Erstpflanzungen umgewidmet werden. Das PSP-Element ‚Baumpflanzungen‘ im Finanzhaushalt des Amtes für Stadtgrün und Gewässer ist vorhanden, muss aber aktiviert werden.“

Leipzig erhält über die Stadtbaumkampagne 125 neue Bäume

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