Die dank knapp 1.500 neu gepflanzten Stadtbäumen erfolgreiche Baumpflanzsaison 2022 wurde am Dienstag, 13. Dezember, symbolisch mit einer der letzten Baumpflanzungen des Jahres in der Junghanßstraße Ecke Rückmarsdorfer Straße in Leipzig-Leutzsch abgeschlossen, meldet das Dezernat Umwelt, Klima, Ordnung und Sport.

„Bäume sind gerade in einer wachsenden Stadt wie Leipzig von immenser Bedeutung – als Klimaanlagen, Lebensräume und für ein attraktives und grünes Stadtbild“, erklärte bei der Gelegenheit Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal.

„Wir sind in diesem Jahr unserem Ziel, jährlich 1.000 neue Straßenbäume zu pflanzen, ein ganzes Stück nähergekommen und ich freue mich sehr über diese erfolgreiche Bilanz.“

Die 1.000 Stadtbäume sollen laut Stadtratsbeschluss eigentlich zusätzlich kommen – zusätzlich zu den Ersatzpflanzungen, die sowieso jedes Jahr fällig sind.

Der aufgrund der vorhersehbaren Witterungsverhältnisse bereits im Vorfeld gepflanzte neue Tulpenbaum in Leutzsch steht symbolisch für 917 gepflanzte Straßenbäume. Davon sind 571 Nachpflanzungen für geschädigte und abgestorbene Straßenbäume. 346 sind Erstpflanzungen, für die ein völlig neuer Baumstandort geschaffen wurde.

So wurden in der Junghanßstraße elf Bäume im sogenannten „Zwickauer Modell“ in die Fahrbahn neu integriert. Dabei unterteilen die gepflanzten Bäume das Parkraster und führen zu einer Belebung und Aufwertung der Straßenabschnitte.

Neue Bäume gab es unter anderem auch für die Miltitzer Straße, Mockauer Straße, Ringstraße, Landwaisenhausstraße und Michael-Kazmierczak-Straße.

Heiko Rosenthal: „Die klimatischen Bedingungen der letzten Jahre mit Hitze und langanhaltender Trockenheit haben jedoch dazu geführt, dass vielerorts Bäume abgestorben sind oder deren Vitalität stark beeinträchtigt ist. Der Anteil an Ersatzpflanzungen für abgestorbene und nicht mehr standsichere Bäume war daher in diesem Jahr relativ hoch.“

Ein wichtiger Baustein im Klimaschutz

Die städtische Entwicklung und Erweiterung des Straßenbaumbestandes stellt als Teil des Sofortmaßnahmenprogramms zum Klimanotstand 2020 eine zentrale Zukunftsaufgabe der klimagerechten Stadtentwicklung dar. Schwerpunkt der Pflanzungen sind deshalb dichtbebaute Stadtquartiere.

„Grundlage für die Pflanzung von Straßenbäumen ist das im Zuge des öffentlichen Beteiligungsprozesses gemeinsam mit der Stadtgesellschaft erarbeitete und im Juni 2019 vom Stadtrat beschlossene Straßenbaumkonzept Leipzig 2030“, betont Rüdiger Dittmar, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer.

Auch Parks unter Hitzestress

Aber auch Leipzigs Parks und Grünanlagen haben in 2022 insgesamt 573 neue Bäume erhalten (Erst- und Nachpflanzungen). Beispielsweise wurden im Park Am Wasserschloss elf Bäume nachgepflanzt, die aufgrund von Trockenschäden oder Krankheitsbefall entfernt werden mussten. Im Friedenspark wurden 29 neue Gehölze gepflanzt.

In Anbetracht der klimatischen Veränderungen mit vermehrten Hitze- und Trockenperioden setzt die Stadt auf widerstandsfähige und trockenheitstolerante Baumarten, wie zum Beispiel dem Feldahorn. Aber auch Baumarten, wie die ungarische Eiche oder die Hopfenbuche kommen zum Einsatz.

Mit allen Neupflanzungen ist außerdem eine dreijährige Entwicklungspflege verbunden. Dabei werden je Sommersaison bis zu zwölf Wassergaben á 100 Liter beauftragt, welche bei Notwendigkeit auch erweitert werden. Darüber hinaus mussten aufgrund der Trockenheit auch in diesem Jahr alle Jungbäume bis zum 10. Standjahr über die Sommermonate gewässert werden.

Im Frühjahr 2023 geht es weiter: Geplant sind knapp 600 Baumpflanzungen in den Straßen und Parkanlagen der Stadt, kündigt das Umweltdezernat an.

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Es gibt 2 Kommentare

@Christof
Das habe ich mich auch gefragt, wie sinnvoll das bei der jetzigen Wettersituation sein mag. Beide Begründungen wären nicht akzeptabel und ein Fall für ein Leipziger Schwarzbuch.

Kann man sich als Anwohner über 1500 neu gepflanzte Bäume an Straßen eigendlich nur freuen. Leider gibt es dabei aber auch Unerfreuliches zu berichten, wenn wie geschehen am 14.12.2022 bei Dauerfrost zwischen -10° C nachts und tagsüber -3°C noch in der Linkelstraße in Wahren Bäume in Baumscheiben eingesetzt werden oder kurz vor der Frostwoche Großbäume am Auensee. Die recht teuren Bäume haben wahrscheinlich keine Chance zum anwachsen. Das müsste dem Umweltdezernat doch auch bekannt sein. Dann wäre es in diesen Fällen Undurchdacht oder nur Aktionismus. Ich lasse mich im Interesse der Widerstandsfähigkeit der Natur zu gern eines Besseren belehren.

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