Was verbindet man mit dem Leipziger Neuseenland? Eine einmalige Chance für die Zukunft der Region. So lautete der einhellige Tenor einer Informationsreise durch besagte Region am Montag, 16. April. Landtags- und Bundestagsabgeordnete waren eingeladen, sich ein Bild von der bisherigen Entwicklung zu machen. Hintergrund: Sie sollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Finanzierung des weiteren Fortschritts befördern.

Bund und Länder verhandeln derzeit über das Budget der weiterführenden Braunkohlesanierung. Das fünfte Verhandlungsabkommen soll ab 2013 wirksam werden und wird wie das Abkommen davor wieder auf fünf Jahre ausgelegt sein. Immer wiederkehrendes Zauberwort während der ganzen Rundfahrt im Norden und Süden Leipzigs war “Paragraph 4”.

Landrat Dr. Gerhard Gey, der zusammen mit Prof. Andreas Berkner die Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland repräsentierte, wurde nicht müde, diesen für das Neuseenland in der Tag wichtigen Paragraphen zu erwähnen: “Der Paragraph 4 des Verwaltungsabkommens spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Infrastruktur des Leipziger Neuseenlands. Mit dem daraus generierten Geld werden seit Jahren Straßen, Wege, Wasserwege, Hafenanlagen, Uferbefestigungen, Standsicherungsmaßnahmen von Seeböschungen und ähnliche Bautätigkeiten finanziert. Damit gewinnen die Seen sowie die unmittelbar benachbarten Orte und Flächen an Attraktivität für eventuelle Investoren.”In der Tat bedeutet Wasser wie schon im mythologischen Sinne auch in der knallharten Wirtschaftsrealität Leben. Das Bearbeitungsgebiet für Pararaph-4-Maßnahmen umfasst wie in den Jahren zuvor in Ostsachsen die Landkreise Bautzen und Görlitz. In Westsachsen sind dies die Landkreise Nordsachsen und Leipzig sowie die kreisfreie Stadt Leipzig.

Die Informationsreise konnte naturgemäß nur einen kleinen Ausschnitt der vielfältigen und großflächigen Region abdecken, die das Leipziger Neuseenland darstellt. So beschränkte man sich – dem Anlass und dem Ziel der Reise entsprechend – auf Projekte, die noch Unterstützung brauchen, dennoch aber schon so weit sind, dass man sich ein Bild davon machen konnte, was hier einmal entstehen könnte.

Angesteuert wurden unter der Ägide von Landrat Gerhard Gey und Andreas Berkner, die gleichzeitig in der Rolle als Reiseführer glänzten, der Schladitzer See, der Markkleeberger See, der Hainer See sowie der Störmthaler See. Vor Ort wurde jeweils über die individuellen Problematiken, Ziele, Visionen und Hoffnungen von Seiten der jeweiligen Akteure, Partner und Verantwortlichen berichtet, um die Abgeordneten und Entscheidungsträger davon zu überzeugen, dass es für alle Seiten von Vorteil ist, in das Projekt Neuseenland zu investieren. Denn schließlich gebe es nichts Schlimmeres, so Prof. Andreas Berkner, auf halbem Wege zu scheitern, wo man doch schon so weit voran gekommen sei.

Mit der Reise verbinden sich für die Steuerungsgruppe Neuseenland sowie für die damit verbundenen Städte, Gemeinden, Vereine, Unternehmen und Verbände viele Hoffnungen. Eine davon ist die auf die Ausreichung von 30 Millionen Euro für die im Rahmen von Paragraph 4 vorgesehenen Infrastrukturmaßnahmen. Wohlgemerkt über einen Zeitrahmen von fünf Jahren. Doch diese 30 Millionen sind bisher noch Wunschdenken der Verantwortlichen der Steuerungsgruppe Neuseenland. Dass dieser Wunsch Wirklichkeit wird, war schließlich und endlich Sinn und Zweck dieser Inforeise. L-IZ wird in loser Reihenfolge über die Inforeise, die Entwicklung sowie die Perspektiven des Leipziger Neuseenlands berichten.

www.leipzigerneuseenland.de

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