Derzeit bereitet das sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) die Meldung der Straßenbauprojekte vor, welche aus sächsischer Sicht in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden sollen. Erstes Fazit, man setzt weiter auf Beton. Gravierendstes Beispiel sind die Ausbaupläne als Autobahn A 72 vom Kreuz A 38/A 72 bis in den Leipziger Süden, stellt auch der Nabu Sachsen fest.

Die bisherige Bundesstraße B 2 soll zur Autobahn ausgebaut werden. “Diese Autobahn ist glatter Autowahn”, kommentiert der Vorsitzende des NABU Sachsen, Bernd Heinitz, derartige Planungen.

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Das Vorhaben würde zu erheblichen und nachhaltigen Eingriffen in den südlichen Leipziger Auwald führen. Das Gebiet ist als Europäisches Vogelschutzgebiet und als Fauna-Flora-Habitat (FFH) besonders geschützt. Während man woanders um jeden Quadratmeter potenzieller Aufforstungsfläche ringt, soll hier eine fast acht Kilometer lange Schneise in den Auwald gefräst werden. Hinzu kommt der drohende Verkehrskollaps für den Leipziger Süden. Der Nabu fordert deshalb ein Ende der A 72 am Kreuz mit der A 38 an der Anschlussstelle Leipzig Süd.

Stolze 52 Millionen Euro soll laut Wirtschaftsministerium die betonierte Fläche kosten. Das ist wahrlich kein Beitrag zum “Aktionsplan Klima und Energie” der Sächsischen Staatsregierung, der eine Reduzierung der Flächenversiegelung auf täglich zwei Hektar im Jahr 2020 vorsieht. Derzeit dürfte es vier Mal so viel sein. “Ich kann mir wirklich vorstellen das Geld sinnvoller anzulegen, beispielsweise für die Tieferlegung der Bundesstraße B 2 im Bereich des agra-Geländes und die Sanierung des bestehenden, oft maroden, Straßennetzes. Und sollte man die Planungen wirklich ernsthaft weiterverfolgen, so werden wir alles dafür tun, diesen Wahnsinn zu verhindern”, so Bernd Heinitz.

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