Das gleiche Duell, das gleiche Ergebnis, nur leicht veränderte Mannschaften. Die 0:3-Heimniederlage des 1. FC Lok am Samstag gegen den FSV Zwickau erinnerte frappierend an das Duell im August 2011. Lok legte sich vor 2.854 Zuschauern alle drei Tore mehr oder weniger selbst rein. Lok-Trainer Marco Rose hat immerhin erkannt, auf wen er sich verlassen kann und wer dem Team momentan nicht weiterhilft.

So sehr sich Lok-Präsident Michael Notzon auch bemühte, im VIP-Raum des Vereins in Gesprächen auf Schön-Wetter zu machen, die deutliche Heimniederlage seiner Mannschaft gegen den Tabellen-Dritten konnte auch er nicht schön reden. Schon nach sechs Minuten hatte die Niederlage ihren Lauf genommen. Neuzugang Ronny Surma wollte unbedrängt vom Strafraum zurück auf Torhüter Gäng spielen, der Ball geriet zum Rohrkrepierer, Zwickaus Abonnement-Torschütze Kellig brauchte nur noch einschieben. Der Kälteschock für die Gastgeber, die fortan fast schon gewohnt verunsichert agierten und nach vorn zu wenig zustande brachten.
“Die Führung spielte uns natürlich in die Karten”, so Zwickaus Trainer Torsten Ziegner auf der anschließenden Pressekonferenz. Seine Mannschaft war drei Wochen ohne Spiel, “das Tor gab uns aber die nötige Sicherheit.” Obgleich sein Team in der Vorwärtsbewegung immer noch einige Fehler fabrizierte. Doch wo die Lok für eigene Fehler so oft bestraft wird, gelingt es ihr im Gegenzug nicht, die Fehler des Gegners zu bestrafen. “Es fehlt uns an fußballerischen Dingen, auch an Körpersprache und Mentalität”, ging Rose hart mit seiner Mannschaft ins Gericht.

Das Spiel seiner Truppe wurde auch nach der Pause nicht besser. Im Gegenteil: Lok kassierte die obligatorischen Tore nach der Pause, und was für welche. Im Anschluss an eine Zwickauer Ecke köpfte Albrecht Brumme unhaltbar ins eigene Tor-Dreiangel. Kurz darauf nickte Robert Paul unbedrängt nach einem Freistoß ein. “Das Eigentor hat uns natürlich wieder in die Karten gespielt. Nach dem 3:0 haben wir dann nur noch verwaltet”, so Ziegner. Dessen Mannschaft durch Kellig noch das 4:0 hätte machen können und vorn bei Lok-Chancen durch Brumme und Spahiu Glück hatte. Aber hätte ein Anschlusstreffer wirklich die Wende gebracht? “Ich habe auf jeden Fall gesehen, auf wen ich mich in den kommenden Wochen verlassen kann und wer jetzt um seinen Platz kämpfen muss. Wir brauchen Konkurrenzkampf”, so ein enttäuschter Rose, der auch über seine Leistung kritisch sprach. “Wenn man nach einem dreiviertel Jahr immer noch dieselben Probleme hat, ist es klar, dass ich mir auch Fragen stelle.”

Kommende Woche geht es für sein Team zum FC Carl Zeiss Jena, nun erstmal Dritter. Das dramatische Hinspiel ging mit 1:0 an Lok, das beste Saisonspiel von Roses-Team, aber auch die einzige Jenaer Niederlage bisher. Rose machte selbst vor 14 Jahren mal ein Last-Minute-Tor an den Kernbergen und sicherte seinem Team einen Punkt. Das wäre nächste Woche ein Erfolg.
1.FC Lok Leipzig vs. FSV Zwickau 0:3 (0:1)

1. FC Lok Leipzig: Gäng – Seifert, Theodosiadis, Surma, Werner, Walthier (46. Seipel), Brumme, Hildebrandt (68. Wendschuch), Grandner (68. Schulz), Rolleder, Spahiu. Trainer: Marco Rose.
FSV Zwickau: Unger – Göbel, Paul, Trehkopf (79. Baumann), Fuss (72. Grossert), Röhr, Stiefel, Luge, Frick, Wölfel, Kellig (64. Ullmann). Trainer: Torsten Ziegner.

Torfolge: 0:1 Kellig (6.), 0:2 Brumme (50./ Eigentor), 0:3 Paul (59.), Schiedsrichter: Patrick Kluge (Zeitz), Zuschauer: 2.854 im Bruno-Plache-Stadion, Leipzig.
1. RB Leipzig (16 Spiele / 42 Punkte/ +26 Tore)
2. FSV Zwickau (16/ 30/ +20)
:
11. VfB Auerbach (16/ 16/ -5)
12. 1. FC Lok Leipzig (17/ 15/ -12)
13. VFC Plauen (16/ 14/ -7)
14. Union Berlin II (13/13/ -5)
15. Energie Cottbus II (16/ 12/ -8)
16. Torgelower SV Greif (14 /6/ -22)

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