RB Leipzig hat am Samstag bei Energie Cottbus II souverän mit 4:1 (2:0) gewonnen. Für die Leipziger trafen Schulz (26.), Rockenbach (43.), Hoheneder (60.) und Röttger (81.). Cottbus' Börner konnte zwischenzeitlich verkürzen (76.). Weil Carl Zeiss Jena parallel gegen die Hertha-Reserve mit 2:1 (2:0) siegte, müssen die Leipziger weiter auf ihre erste Regionalliga-Meisterschaft warten.

Die Rasenballer hatten in der Lausitz die Chance, mit einem Sieg vorzeitig das Relegationsticket zu lösen. Vorausgesetzt, Carl Zeiss Jena würde Zuhause gegen Hertha BSC II Federn lassen. Trainer Alexander Zorniger musste sein Team auf zwei Positionen umbauen. Bellot ersetzte Coltorti, der sich kurzfristig wegen Magenproblemen krank melden musste. Schinke rückte für Rechtsverteidiger Judt in die Viererkette.

Der Rasen war tiptop, die Sonne strahlte vom Himmel und dennoch war das Ambiente eines Ost-Meisters unwürdig. Nur 326 Zuschauer, darunter 200 Leipziger, fanden den Weg ins Stadion der Freundschaft, in dem anderntags Zweite Liga gekickt wird. Das Spiel wurde für die Leipziger schnell zur Geduldsprobe. Einem ersten offensiven Abtasten mit Hochkarätern von Frahn (2.) und Hausdorf (6.) folgte gähnende Leere. Den Gästen war ihre Nervosität anzumerken. Bellot pariert in der 25. Minute einen Ball nicht sauber, Franke muss retten. Dann ein guter Angriff der Rasenballer. Frahn leitet vor dem Sechzehner auf Rockenbach. Der Brasilianer sucht Schulz. Der Mittelfeldspieler lässt sich nicht bitten, marschiert – bedrängt von einem Cottbuser – in den Sechzehner und tunnelt Keeper Gladrow. 1:0 für die Leipziger.
Nun wagen sich die abstiegsbedrohten Lausitzer aus der Deckung. Aber vielversprechenden Szenen auf beiden Seiten folgen keine Treffer. Bis zur 43. Minute: Frahn stürmt über links, legt quer auf Rockenbach, Tor. Nach einem Abwehrfehler bekommt Ziane unverhofft die Chance zum Anschluss, kann den Ball aber nicht sauber verwerten.

Nach Wiederanpfiff verwalten die Leipziger souverän ihre verdiente Führung. Zeit, um den Blick nach Jena zu richten: Trytko bringt Carl Zeiss in der 55. Minute in Führung. Tino Schmitt erhöht wenige Minuten später auf 2:0 (59.). Beinahe zeitgleich netzt Hoheneder für die Leipziger zum 3:0 ein (60.). Angesichts mangelnder Gegenwehr der Lausitzer die Vorentscheidung. Meint jedenfalls Zorniger, der die Leistungsträger Rockenbach und Kutschke vergleichsweise früh aus der Partie nimmt (66.).

In der 70. Minute hat der eingewechselte Röttger das vierte Tor auf dem Fuß, scheitert aber aus wenigen Metern an Gladrow. Morys macht es Momente später nicht besser, verzieht aus 16 Metern. Und wieder schauen die RB-Fans auf’s Ernst-Abbe-Sportfeld: Scheffler verkürzt für die Berliner auf 1:2 (74.).

Da erhalten die Cottbuser ihre beste Chance: Bellot holt Ziane von den Beinen. Elfmeter. Kapitän Trehkopf läuft an, doch der RB-Ersatzkeeper pariert (75.). Der Treffer fällt dennoch. Nach einer Ecke köpft Börner ein, auch weil sich Bellot nicht vom Fleck bewegt (76.). Energie wittert Morgenluft, wirft Mann und Maus nach vorne, um das scheinbar Unmögliche mit Ach und Krach möglich zu machen.

Wieder kommt der Ball von der Ecke. Lindner steigt hoch und bringt den Ball gefährlich auf den Kasten. Diesmal ist Bellot zur Stelle. Im direkten Gegenzug prescht Kaiser nach vorn, legt quer auf Röttger und der geschlagene Gladrow darf zum vierten Mal hinter sich greifen (81.). Die Cottbuser wirken nun platt. Kaiser steckt mühelos zu Morys durch. Der Stürmer schießt direkt auf Gladrows Beine (85.). Die letzte dicke Chance in einem recht schwachem Spiel, in dem die Leipziger als verdienter Sieger vom Platz gehen.

“Wir haben vorn einige Ausrufezeichen gesetzt und hinten nicht viel zugelassen, wobei das 3:1 absolut unnötig war”, resümierte Zorniger. “Insgesamt war das ein sehr verdienter Sieg, weil wir über neunzig Minuten sehr seriös gespielt haben.” Energie-Coach Vasile Miriuta zollte seinem Kollegen Anerkennung: “Wir haben gegen die beste Manschaft der Liga verloren.”

Doch für die vorzeitige Ost-Meisterschaft reicht der “Dreier” nicht. Weil die Jeaner ihre knappe Führung über die Zeit retten konnten, müssen RB weiter auf ihr Relegationsticket warten. Die Vorentscheidung könnte am Mittwoch fallen. Ab 18 Uhr bitten die Rasenballer den 1. FC Lok zum Derby. Schon heute steht fest: Die Kulisse wird größer ausfallen als in Cottbus.
FC Energie Cottbus II: Gladrow – Leinweber (46. Kaiser), Steinhauer (68. Lindner), Trehkopf, Hausdorf, Zerna (70. Schulze), Grahl, Ziane, Adlung, Miriuta, Börner.
RB Leipzig: Bellot – Müller, Hoheneder, Franke, Schinke – Fandrich, Kaiser, Schulz (81. Karikari), Rockenbach (64. Morys) – Kutschke (64. Röttger), Frahn (C).

Torfolge: 0:1 Schulz (26.), 0:2 Rockenbach (43.), 0:3 Hoheneder (60.), 1:3 Börner (76.), 1:4 Röttger (81.). Schiedsrichter: Stefan Prager. Gelbe Karten: Ziane, Kaiser (beide Cottbus), Hoheneder, Bellot (beide Rasenball). Zuschauer: 326 im Stadion der Freundschaft, Cottbus.

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