Über dem Leutzscher Himmel zogen am Mittwoch düstere Wolken auf. Daran war nicht nur das Wetter schuld. Straßenbaumeister Jörg Sube hätte nur gern endlich das erste Geld für die Vorarbeiten am neuen Wildzaun, den er im Auftrag der SG Leipzig-Leutzsch errichten soll. Die Arbeiten ruhen mittlerweile, da die SG Leutzsch die bereits offene Rechnung für die geleisteten Vorarbeiten über 13.500 Euro bislang nicht beglichen hat.

Das Geld für den neuen Zaun in einer Gesamthöhe von 21.000 Euro hatte die Stadt den Leutzschern vergangenen November zweckgebunden überwiesen, damit der klamme Club einen neuen Wildzaun bauen kann. Gestern warf Bauunternehmer Jörg Sube nach langem Hin und Her das Handtuch. Und der Zwenkauer Unternehmer ist verärgert. “Mir hat der Verein mehrfach mitgeteilt, die Stadt hätte das Geld nicht überwiesen”, klagt der Straßenbaumeister. Rund 21.000 Euro sollte sein Wildzaun, Typ “Tornado” laut Angebot kosten. Weil im Herbst Wildschweine durch den löchrigen Zaun des Alfred-Kunze-Sportparks schlüpften und einen Rasenplatz in einen Kartoffelacker verwandelten, war Eile geboten.

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Da die Kosten des Bauprojekts die finanziellen Möglichkeiten des Landesligisten überstiegen, sprach Schatzmeister Jamal Engel bei der Stadt Leipzig, der das Areal gehört, vor. Das Sportamt bewilligte trotz Haushaltssperre das Geld. Amtsleiterin Kerstin Kirmes teilte L-IZ.de seinerzeit mit, die Behörde werde die Umsetzung des Zaunbaus eng begleiten. Offenbar begleitete das Amt das ehrgeizige Bauprojekt nicht eng genug. Nun ist das Geld entweder anderweitig genutzt worden oder die SGLL streitet sich einfach gern? Was genau mit den städtischen Mitteln geschehen ist, weiß vermutlich nur Schatzmeister Jamal Engel.

Präsident Jan Hoppe äußerte sich am Dienstag auf Nachfrage nicht zu dem Vorgang. Telefonisch teilte der Druckereibesitzer L-IZ.de mit, er habe keine Zeit. Eine schriftliche Anfrage ließ er unbeantwortet. Auch Jamal Engel war telefonisch nicht erreichbar. Und das Sportamt? Weiß seit Dienstag um den Fall. Frau Kirmes hüllt sich bisher in Schweigen.

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