Wundersames Ergebnis am Montagabend in Probstheida: Der 1. FC Lok Leipzig verlor gegen Champions-League-Teilnehmer FC Schalke 04 nur mit 1:2 (1:2). Im ausverkauften Bruno-Plache-Stadion zeigten sich die Blau-Gelben selbstbewusst und vor allem kompakt. Nebenbei brachte das Spiel dem finanziell gefährdeten Club runde 70.000 Euro.

“Bet-at-home hat uns das Leben gerettet.” Lok-Präsident Heiko Spauke muss im Vorfeld des Freundschaftsspiels gegen Schalke 04 nicht lange überlegen, als er auf die Bedeutung des Spiels für den Verein angesprochen wird. 70.000 Euro Gewinn machte der Verein mit dem Kick im ausverkauften Bruno-Plache-Stadion am Montagabend. Dass am Ende mit einer knappen 1:2-Niederlage auch ein starkes Ergebnis stand, passte dem Lok-Präsidium. Schatzmeister Jens Kesseler ließ es sich nicht nehmen, nach der Partie jeden Spieler einzeln abzuklatschen. Auch Cheforganisator Stephan Guth war zufrieden. “Super Stimmung im Stadion und wir haben unser Tor gemacht. Da hat sich der Aufwand gelohnt.”
Auf dem Spielfeld im Bruno-Plache-Stadion hat der 1. FC Lok den größeren Aufwand betrieben. Carsten Hänsel setzte bis auf zwei Ausnahmen jeden Spieler für 45 Minuten ein. Alle machten ihre Sache gegen den ambitionierten Vorjahres-Vierten der Bundesliga gut. Noch vor dem Spiel hatte Schalkes Sportlicher Direktor Gerhard Zuber angekündigt, Schalke wolle sich im kommenden Jahr verbessern “und damit um die ersten drei Plätze mitspielen.”

Ambitioniert waren die “Knappen” in Probstheida allerdings nicht. Zwar ging Schalke zeitig durch eine schnelle Kombination und überlegtem Abschluss von Adam Szalai in Führung (4.), danach schlief das Schalker Spiel allerdings ein. Nur der peruanische Nationalspieler Jefferson Farfan sorgte für Überraschungsmomente. Lok stand gut, ging ohne Angst zu Werke und kam glücklich zum Ausgleich. Nachwuchstalent Alexander Langner soll von Schalkes Torhüter Lars Unnerstall gefoult worden sein. Rolleder verwandelte den fälligen Strafstoß (43.). Die Lokfans unter den 4.999 Zuschauern im ausverkauften Bruno-Plache-Stadion wähnten sich kurzzeitig im Himmel, bis Schalke noch mal anzog und wieder Szalai traf (45.).
Doch in Hälfte zwei war alles wieder beim Alten. Beide Mannschaften hatten bunt durchgemischt, Schalke aber den deutlich größeren Qualitätsverlust hinzunehmen. Lok stand nun noch besser, Schalke agierte zu umständlich. “Das Ergebnis ist ein Verdienst der Mannschaft, die um jeden Ball gefightet und Gras gefressen hat”, konstatierte anschließend Lok-Trainer Carsten Hänsel. “Das war wie schon gegen Braunschweig II genau das, was wir wollen. Die Fans haben hoffentlich gemerkt, dass sich diese Mannschaft für den Erfolg zerreißt.”

Sein Gegenüber Jens Keller machte sich sofort nach Abpfiff mit seinem Team auf den Heimweg. Noch vor dem Spiel bemängelte Keller den Zustand des Probstheidaer Rasens, auf dem seine Spieler Glasscherben und Steine gesichtet hatten. Die Platzwarte des FCL begaben sich sofort auf Suche und ließen dann auch von Ex-Spieler und Fensterputzer Robert Sommer mit Nasssaugern das überflüssige Wasser vom Platz saugen. Die Drainage im Plache-Stadion hatte nicht mehr funktioniert. Ein Jammer, dass die 70.000 Euro zur Tilgung der 618.000 Euro Verbindlichkeiten gebraucht werden.
1.FC Lok Leipzig (1. Halbzeit): Braunsdorf/ Glaser – Logins, Krug, Kittler, Seifert – Hildebrandt, Wendschuch, Langner, Lunderstädt, Schulz – Rolleder.
1.FC Lok Leipzig (2. Halbzeit): Glaser/ Latendresse-Levesque – Schmidt, Dräger, Muwanga, Scheibe – Bochmann, Kilz, Trojandt, Schönitz, Engler – Nika.

FC Schalke 04: Unnerstall – Uchida (46. Hoogland), Höwedes (46. Matip), Santana (46. Ayhan), Fuchs (46. Kolasinac)- Höger (46. Goretzka), Neustädter (46. Jones) – Farfan (46. Jones), Draxler (46. Meyer), Clemens (30. Barnetta) – Szalai (46. Pukki).

Torfolge: 0:1 Szalai (12.), 1:1 Rolleder (41.), 1:2 Szalai (45.). Schiedsrichter: Felix-Benjamin Schwermer (Magdeburg). Zuschauer: 4.999 im Bruno-Plache-Stadion, Leipzig.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar