RB Leipzig optimiert seinen Kader. Wenige Stunden nach der gestrigen Pressekonferenz vermeldeten die Rasenballer den ersten Abgang. Youngster Smail Prevljak (19) wird bis Saisonende an RB Salzburg verliehen. In Österreich wird der Angreifer für das "Farmteam" FC Liefering auflaufen. Weitere Transfers stehen kurz bevor.

Bis zum 1. September dürfen die europäischen Clubs noch Spieler hin und her schieben. Der Leipziger Kader ist deutlich zu groß. Sicher ist das personelle Überangebot der Verletztensituation geschuldet. Mit Fabio Coltorti, Fabian Franke, Henrik Ernst und Terrence Boyd stehen vier Spieler längerfristig nicht zur Verfügung.

Für Verteidigung, Mittelfeld und Angriff verpflichtete Sportdirektor Ralf Rangnick mindestens gleichwertigen Ersatz. Der Einkauf eines weiteren Keepers soll laut Medienberichten aufgrund von Benjamin Bellots bisherigen Saisonleistungen, aber auch zu hohen Ablöseforderungen und dem Desinteresse von Wunschkandidaten aus der Bundesliga auf Eis gelegt worden sein.

Ohne Prevljak und die vier Langzeitverletzten buhlen immer noch 26 Spieler um elf Plätze in der Startelf. Acht fitte Kicker müssen in Liga und Pokal sogar von der Tribüne aus zusehen, weil Chefcoach Alexander Zorniger nur sieben Auswechselspieler nominieren darf. Für alle Beteiligten kein zufriedenstellender Dauerzustand. Fußballer, die ständig nur zusehen, können leichtfertig die Stimmung im Team gen Keller drücken. Unter mieser Laune kann die Leistung der gesamten Mannschaft leiden.

Deshalb macht der Prevljak-Transfer Sinn. Für Verein und Spieler. Der Angreifer, der im Sommer aus dem eigenen Nachwuchs kam, wird nicht der letzte Abgang bleiben. Hinzu kommt die besondere Situation, dass RB Salzburg gestern gegen den schwedischen Meister Malmö FF die Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League zum siebten Mal in der jungen Clubhistorie vergeigt hat. Die bel étage des europäischen Fußballs bleibt für die Mozartstädter ein unerreichter Traum.

Seit Wochen wird spekuliert, dass bei einem erneuten Salzburger PlayOff-Aus in dem in finanzieller wie marketingstrategischer Sicht reizvollen Wettbewerb einige Top-Stars vor Ablauf des Transferfensters an die Pleiße wechseln könnten. Denkbare Kandidaten wären Torjäger Jonathan Soriano, Innenverteidiger Martin Hinteregger oder Rechtsaußen Kevin Kampl.

Die Rasenballer gastieren morgen beim FSV Frankfurt (Anstoß: 18:30 Uhr). Rund 200 Fans werden die RB-Kicker in die Main-Metropole begleiten. Für Kurzentschlossene hat die Gästekasse geöffnet.

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