RB Leipzig muss den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Nach dem 2:2 in Düsseldorf kommen die Leipziger auch gegen Mitaufsteiger Heidenheim nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Philip Heise bringt die Gäste in Führung (21.). Dominik Kaiser sorgt mit einem traumhaften Freistoß für den Ausgleich (31.).

Montag-Abend, Flutlicht, und das Ganze live im Free-TV. RB Leipzig ist endgültig in der 2. Bundesliga angekommen. Alexander Zorniger verzichtet beim Aufsteiger-Gipfel auf die Dienste seines Kapitäns. Daniel Frahn sitzt auf der Bank. Dominik Kaiser übernimmt die Binde und Matthias Morys spielt ab der ersten Minute. Hinten rechts vertraut Zorniger wie in Düsseldorf auf die Dienste Sebastian Heidingers. Konsequenz: Zweifach-Torschütze Georg Teigl schaut von draußen zu.

18.820 Zuschauer, darunter 80 Gästefans, sehen heute zwei Teams, die beide völlig zu Recht im oberen Tabellendrittel stehen. Wie so oft gehört die Anfangsphase den Rot-Weißen. Kimmich spielt im Strafraum den gepflegten Kurzpass in den Lauf von Morys. Der Stürmer zieht aus spitzem Winkel sofort ab, schießt jedoch direkt FCH-Keeper Zimmermann an (8.). Poulsen verpasst eine Freistoß-Flanke von Kaiser (10.).

Dann fällt RB erst mal nichts mehr ein. Die Gäste-Offensive benötigt heute stolze 20 Minuten Anlaufzeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Wie aus dem Nichts schütteln die Württemberger plötzlich eine herrliche Kombination aus dem Ärmel. Heise spielt am Strafraum kurz zu Schnatterer. Der Kapitän passt zurück in Heises Lauf. Der Heidenheimer steht frei vor Bellot und verwandelt selbstbewusst ins lange Eck (21.).

Die Rot-Weißen sind geschockt, berappeln sich aber schnell. Poulsen setzt den Ball nach einem ausgespielten Angriff an den Pfosten (23.). Der Ausgleich fällt durch einen Standard. Kaiser zirkelt einen Freistoß aus gut 25 Metern mit viel Effet ins lange obere Eck (31.).
Kleiner Aufreger vor der Pause: Kimmich passt direkt in Kaisers Lauf. Der Mittelfeld-Regisseur jagt samt Ball in den Strafraum, wo der sich nicht gegen die Heidenheimer Innenverteidigung behaupten kann und ins Straucheln gerät. Die Zuschauer fordern Elfmeter. Schiri Robert Hartmann lässt weiterspielen. Eine Fehlentscheidung (42.).

Niederlechner prüft aus kurzer Entfernung Bellot, der den Abschluss mit hochgerissenen Armen entschärft (48.). Poulsen umkurvt die Heidenheimer Defensive und hängt dabei drei Gegner ab, um aus spitzem Winkel in Zimmermann seinen Meister zu finden (51.). Während sich die cleveren Gäste mit dem Status Quo anfreunden, sind die Rasenballer redlich um Torgefahr bemüht. Allerdings tut sich das Team, das die 2. Hälfte dominiert, streckenweise schwer, an die Sturm-und-Drang-Phase aus dem ersten Durchgang anzuknüpfen.

Weil zündende Ideen weit und breit nicht in Sicht sind, greifen die Gastgeber mit fortschreitender Spieldauer zur Brechstange. Heidinger zieht vor der Strafraumgrenze mit aller Gewalt ab – und verfehlt deutlich sein Ziel (73.). Poulsen kann sich nach langem Zuspiel von Kimmich im Torraum abermals nicht gegen Zimmermann behaupten (76.). Kimmichs Schuss aus 15 Metern wird durch einen Heidenheimer geblockt (79.).

Viel mehr Erbauliches hat dieses Spiel nicht anzubieten. Die Rot-Weißen machen nach wie vor zu wenig aus ihren Chancen. Dass das einzige Tor heute aus einem Freistoß resultiert, spricht Bände. Nach der Länderspiel-Pause gastieren die Leipziger beim 1. FC Nürnberg (17.10./20:30 Uhr).
RB Leipzig:
Bellot – Heidinger (86. Frahn), Sebastian, Compper, Jung – Kimmich, Khedira, Demme (82. Fandrich) – Kaiser (C) – Poulsen, Morys (60. Teigl)

Ersatzbank:
Dähne, Teigl, Hierländer, Fandrich, Kalmár, Frahn, Rebic

1. FC Heidenheim:
Zimmermann – Strauß, Wittek, Kraus, Heise – Griesbeck, Titsch-Rivero – Morabit (70. Bagceci), Schnatterer (C), Reinhardt (78. Riese) – Niederlechner (90. Leipertz)

Schiedsrichter:
Robert Hartmann (Wangen)

Tore:
0:1 Heise (21.) 1:1 Kaiser (31.)

Gelbe Karten:
Kimmich (1), Jung (3) | Reinhardt, Bagceci, Heise

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