Rasenballsport Leipzig unterliegt mit 0:1 beim FC St. Pauli. Es ist die dritte Niederlage gegen diesen Gegner in dieser Höhe in Folge. RB konnte zahlreiche gute Chancen nicht nutzen. Die Hamburger hielten mit Cleverness und Kampf dagegen.

Zu Beginn der Partie setzte zunächst der Gastgeber die Akzente. Nach mehreren nicht ungefährlichen Angriffen Richtung Coltorti-Ersatz Gulacsi erzielte Rzatkowski in der 8. Minute die frühe Führung für St. Pauli. Vorausgegangen war eine Kombination über Buchtmann und Buballa. RB-Innenverteidiger Compper fälschte den Schuss unglücklich ab, so dass sein Schlussmann chancenlos blieb.

Anschließend zogen sich die Hamburger zurück und lauerten auf Kontergelegenheiten. Mit zunehmender Dauer kamen sie jedoch kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Es dauerte bis zur 20. Minute bis zur ersten großen Chance für Leipzig, doch dann kamen die Gelegenheiten zahlreich. Zunächst versuchte Orban den Ball über die Linie zu tragen, wurde aber im letzten Moment gestoppt (20.). Dann kamen die Chancen im Minutentakt: Kopfball Orban (36.), Schuss Poulsen (37.), Kopfball Sabitzer (38.), Kopfball Poulsen (39.), Schuss Forsberg (40.). St.-Pauli-Keeper Himmelmann musste teils mit Glanzparaden eingreifen. Zur Pause hätte Leipzig längst den Ausgleich erzielt haben müssen.

In der Halbzeit präsentierten die Anhänger der Hamburger zahlreiche Banner und solidarisierten sich unter anderem mit Connewitz, das am 11. Januar von Neonazis verwüstet worden war. So hing beispielsweise vor dem Fanblock die gesamte Partie über ein Spruchband mit der Aufschrift „Connewitz bleibt rot“. Die Anhänger der Leipziger hatten schon vor Spielbeginn zwei Tapeten präsentiert: „Connewitz ist überall“ und „Nazis ins Abseits stellen“.

Oliver Mintzlaff (RB Leipzig) and Oke Goettlich (St.Pauli) - Beide Vereine gaben eine Erklärung ab: Kein Fußball den Faschisten! Foto: GEPA-Pictures
Oliver Mintzlaff (RB Leipzig) and Oke Goettlich (St.Pauli) – Beide Vereine gaben eine Erklärung ab: Kein Fußball den Faschisten! Foto: GEPA-Pictures

In der zweiten Hälfte gewann die Partie deutlich an Intensität. Die Akteure führten alle Zweikämpfe sehr verbissen, mehrmals kam es zu Rudelbildungen. St. Pauli stemmte sich mit aller Kraft gegen die Angriffe der Leipziger, die nicht mehr die Gefährlichkeit der ersten Halbzeit besaßen. Chancen für Tore gab es auf beiden Seiten: Für St. Pauli hatten Ziereis (47.) und Nehrig (60.) gute Gelegenheiten. Letzterer schoss in der 77. Minute von der Strafraumgrenze aus an die Latte.

Auf der Gegenseite scheiterten Forsberg (63., 64.), Poulsen (73.) und Bruno (78.) teils denkbar knapp. Gegen Ende der Partei warf RBL-Trainer Rangnick alles nach vorne und brachte die Offensiven Bruno, Selke und Quaschner. Teilweise agierten die Leipziger in einer 2-2-6-Formation. Das nützte jedoch nichts. Im Gegenteil: Piault hatte kurz vor Schluss die Gelegenheit zur Entscheidung, als er nach einem Konter Keeper Gulacsi umkurvte, dann den Ball jedoch nur an den Pfosten schoss.

Am Ende holten die Hamburger drei wichtige Punkte im Aufstiegskampf und sind nun punktgleich mit dem Dritten Nürnberg, der am Montag gegen den Fünften Bochum spielt. Gewinnen die Franken, beträgt der Vorsprung von Leipzig nur noch fünf Punkte. Nächster Gegner der Rasenballer ist Union Berlin.

Die Statistik zum Spiel

FC St. Pauli:
Himmelmann – Hornschuh, Ziereis, Sobiech (C), Buballa – Rzatkowski, Nehrig – Sobota, Alushi, Buchtmann – Thy

RB Leipzig:
Gulácsi – Klostermann, Orban, Compper, Jung – Ilsanker, Demme – Kaiser (C), Sabitzer, Forsberg – Poulsen

Ersatzbank:
Bellot, Nukan, Teigl, Khedira, Bruno, Quaschner, Selke

Nicht im Kader:
Coltorti, Gipson, Halstenberg, Strauß, Hierländer, Boyd

Schiedsrichter:
Tobias Welz (Wiesbaden)

Tor:
1:0 Marc Rzatkowski (8.)

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