So viele Menschen hatten zuvor noch nie ein Heimspiel der Rasenballerinnen besucht. Insgesamt 10.287 Zuschauer wollten am Sonntag in der RB-Arena das Bundesligaspiel gegen den deutschen Double-Gewinner Bayern München sehen. Das waren genau 18 Fans mehr als bei der alten Bestmarke vor zwei Jahren gegen Wolfsburg. Sportlich war für die Leipzigerinnen trotz Rekordkulisse allerdings nichts zu holen.

Nach dem Auftaktsieg in Köln hatte RBL diesem besonderen ersten Heimspiel der Saison mit viel Vorfreude entgegengesehen. Während der durchaus gelungenen Saisonvorbereitung hatte das Team die immerhin elf Neuzugänge offenbar gut integrieren können. Der Mannschaft darf durchaus zugetraut werden, das obere Tabellendrittel erfolgreich zu attackieren. Das eigene Saisonziel lautet Top 6.

Ganz oben hingegen wollen die Frauen des FC Bayern einkommen – so wie bereits in den vergangenen drei Spielzeiten. Diese Ambitionen unterstrichen die Münchnerinnen auch gegen RB Leipzig, zumal die Rasenballerinnen so etwas wie der Lieblingsgegner der Bayern zu sein scheinen. Alle fünf bisherigen Begegnungen hatte der FCB für sich entscheiden können und dabei satte 18:2 Tore erzielt. Am Sonntag kamen nun drei weitere Treffer auf der Haben-Seite hinzu.

Lena Oberdorf (8, Bayern München) gegen Delice Boboy (17, RB Leipzig). Foto: Jan Kaefer

Während Leipzigs bisher einzige DFB-Nationalspielerin Giovanna Hoffmann nach Fußproblemen zunächst auf der Bank Platz nehmen musste, feierte Bayern-Star Lena Oberdorf nach überstandener Kreuzbandriss-Reha ihr Startelf-Debüt. Und die 23-Jährige hatte sichtlich Freude dabei.

Bereits nach zehn Spielminuten erzielte sie nach einer Bühl-Ecke per Kopf den 0:1-Führungstreffer. Trotz drückender Überlegenheit der Gäste fielen weitere Tore aber erst in der zweiten Halbzeit. Und wieder war es Oberdorf, die mit einem gefühlvollen Linksschuss aus knapp 20 Metern in den rechten Torwinkel traf – 0:2 (57.).

Torwart Elvira Herzog (1, RB Leipzig) fliegt vergeblich, der Ball schlägt zum 0:2 für Bayern München im Tor ein. Foto: Jan Kaefer

Kurz darauf brachte RB-Trainer Jonas Stephan dann doch noch seine Torjägerin Giovanna Hoffmann aufs Feld. Und tatsächlich hätte die 26-Jährige in der 82. Minute um ein Haar für den Anschluss gesorgt. Nach einer Flanke von Marleen Schimmer war sie im Strafraum mit dem Kopf zur Stelle, doch der Ball prallte von der Querlatte zurück ins Feld. Es war die beste Leipziger Chance der gesamten Partie.

Stattdessen machte Bayern in der Nachspielzeit endgültig den Deckel drauf. Wieder war es ein Eckball von Klara Bühl, den diesmal Vanessa Gilles per Kopf zum 0:3 in die Maschen des RBL-Tores beförderte. Dies sollte dann auch der Endstand sein.

Lea Schüller (11, Bayern München) mit einem Kopfball. Foto: Jan Kaefer

Für RB Leipzig geht es am Montag, 22. September, zum nächsten Auswärtsspiel gegen Eintracht Frankfurt – ein weiterer echter Härtetest. Nur drei Tage später steht bereits das nächste Heimspiel an. Zu Gast sind am Donnerstag, 25. September, die Aufsteigerinnen des Hamburger SV. Gespielt wird dann allerdings wieder in der gewohnten Heimstätte am Cottaweg. Anstoß ist 19 Uhr.

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