Rasenballsport Leipzig hat das Hinspiel in der 2. Runde der Europa-League-Qualifikation gegen BK Häcken souverän mit 4:0 gewonnen. Lediglich in den ersten Minuten konnte der Gast aus Schweden mithalten. Danach war der Außenseiter chancenlos. Im Kader der Leipziger fehlten zahlreiche Spieler.

Die Liste der fehlenden Spieler war lang: Upamecano, Halstenberg, Sabitzer und Laimer standen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung und die WM-Fahrer Mvogo, Forsberg, Poulsen und Werner waren erst kürzlich aus ihrer verlängerten Sommerpause zurückkehrt. Schon auf der Pressekonferenz am Mittwoch hatte Cheftrainer Ralf Rangnick gesagt, dass sich die Mannschaft quasi von allein aufstelle. So kamen unter anderem die beiden Zugänge Saracchi und Cunha zum Einsatz. Rangnick ließ sein Team in einem 4-3-3-System spielen.

Vor Spielbeginn sorgte ein partieller Stromausfall für Aufsehen. Die Partie konnte dennoch pünktlich angepfiffen werden – wenngleich der Anstoß zweimal wiederholt wurde.

Die Rasenballer hatten die erste Chance: Cunha verpasste mit dem Kopf nach einer Flanke von Demme (4.). Eine ähnliche Szene kurz darauf auf der Gegenseite: Nach einem Freistoß kam Paulinho nicht mit dem Kopf an den Ball (7.). Es sollte die letzte Chance für den Gast bleiben. Häcken gelang somit kein Schuss direkt aufs Tor.

Aber auch die Rasenballer taten sich schwer, Chancen zu erspielen, obwohl sie das Spiel dominierten. Doch ein Pass von Ilsanker über 30 Meter brachte die Wende. Bruma nahm den Ball an und kam wenige Meter vorm gegnerischen Tor zum Schuss – 1:0 für RBL in der 35. Minute. Nur vier Minuten später setzte Zugang Cunha ein erstes Ausrufezeichen: Er drehte sich an der Strafraumgrenze und schlenzte den Ball von dort in den rechten Winkel zum 2:0 (39.).

Kampl verwandelte zum 3:0. Foto: GEPA pictures/Sven Sonntag
Kampl verwandelte zum 3:0. Foto: GEPA pictures/Sven Sonntag

Nach der Pause dominierten die Rot-Weißen das Geschehen noch deutlicher. Augustin lief einen Konter über links, passte quer auf Kampl, der sich gegen einen Gegner durchsetzte und kurz nach der Strafraumgrenze zum 3:0 verwandelte (50.). Schon eine Minute später hätte es nach einem Durcheinander im Häcken-Strafraum 4:0 stehen können, allerdings kam kein Leipziger zum Abschluss – Ilsanker aus 25 Metern über das Tor.

Der Mittelfeldspieler war es auch, der in der 81. Minute unfreiwillig den Platz verlassen musste. In einem weitgehend fairen Spiel mit jedoch neun Gelben Karte erhielt Ilsanker zwei davon. Trotz der Unterzahl konnte RB Leipzig noch mal nachlegen. Cunha schickte Augustin und dieser traf mühelos zum 4:0-Endstand. Die Leipziger überzeugten am Ende auch mit einer starken Chancenverwertung. Torhüter Gulacsi musste nur kurz vor Schluss eingreifen und hielt einen Ball aus kurzer Distanz – allerdings war das Spiel wegen einer Abseitsstellung bereits unterbrochen.

In der 90. Minute kam schließlich zum ersten Mal richtig Stimmung in der mit knapp 20.000 Zuschauern gefüllten Red-Bull-Arena auf, als der Fanblock „Europapokal, Leipzig ist dabei“ anstimmte. Außerhalb des Stadions kam es kurz nach Abpfiff noch zu einem Zwischenfall: Mehrere Fans beider Lager lieferten sich eine Schlägerei. Offenbar hatten einige Gäste versucht, einen RBL-Schal zu klauen.

Das Rückspiel findet am kommenden Donnerstag in Schweden statt.

Freude über den souveränen Sieg. Foto: GEPA pictures/Sven Sonntag
Freude über den souveränen Sieg. Foto: GEPA pictures/Sven Sonntag

Die Statistik zum Spiel

RB Leipzig
Müller – Klostermann, Orban (C), Konaté, Saracchi (68. Mukiele) – Ilsanker, Demme, Kampl – Cunha (89. Hartmann), Augustin, Bruma (85. Stierlin)

BK Häcken:
Abrahamsson – Hammar, Faltsetas (83. Berggren), Celik (70. Lundberg), Friberg, Kamara, Paulinho, Arkivuo, Irandust (46. Mohammed), Lindgren (C), Andersson

Schiedsrichter:

Aleksandar Stavrev (Mazedonien)

Gelbe Karten:
Orban, Saracchi, Demme | Lindgren, Friberg, Celik, Lundberg

Gelb-Rote Karte:
Stefan Ilsanker, (82., wiederholtes Foulspiel)

Tore:

1:0 Bruma (35.), 2:0 Cunha (38.), 3:0 Kampl (50.), 4:0 Augustin (84.)

Zuschauer:
18.126 in der Red Bull Arena

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Eine Schlägerei war’s nicht, eher ein Geschubse, bei dem der Schal dann wieder rausgerückt wurde. Die beteiligten “Gäste” sprachen übrigens einheimisches Deutsch.

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