Mit einem Pflichtsieg gegen die SVG Celle blieben die Handballerinnen des HC Leipzig auch am Mittwoch auf Siegkurs. Gegen den Tabellenvorletzten gönnte HCL-Trainer Norman Rentsch mehreren Stammkräften eine Regenerationspause. Stattdessen schickte er mit Kaya Diehl, Helena Hertlein und Franziska Mietzner drei Akteure in die Start-Sieben, die in den letzten Wochen nicht so oft zum Zuge gekommen waren.

Diese dankten ihm den Einsatz, indem sie gleich die ersten fünf Treffer unter sich aufteilten. Nach knapp fünf Minuten führten die Leipzigerinnen dadurch schnell mit 5:1. Ganz so rasant wie diesen Auftakt vermochten sie den weiteren Verlauf der ersten Halbzeit aber nicht mehr zu gestalten. Immer wieder schlichen sich technische Fehler und Würfe weit über den Querbalken ein.

Ins Trudeln brachte das den frisch gebackenen Europacup-Viertelfinalisten gegen die Gäste aus Celle freilich nicht. Doch immerhin blieben diese beim 5:4 (8.) und 10:8 (19.) in Schlagdistanz. Sechs Minuten später sah die Situation beim 13:8 schon wieder standesgemäßer aus. In die Halbzeitpause ging es schließlich mit einem 14:10-Zwischenstand.

Zu diesem Zeitpunkt durfte auch Ann-Cathrin Kamann erstmals ihr Können im blau-gelben Trikot zeigen. Die 20-Jährige war kurzfristig bis zum Saisonende vom Drittligisten Solingen-Gräfrath verpflichtet worden, um Luisa Schulze am Kreis die nötige Entlastung zu bescheren. Mit überzeugenden Leistungen will Kamann nun darum kämpfen, auch im neuen Spieljahr mit einem Leipziger Vertrag ausgestattet zu werden.

Helena Hertlein war "richtig heiß" und warf sieben Tore. Foto: Sebastian Brauner
Helena Hertlein war “richtig heiß” und warf sieben Tore. Foto: Sebastian Brauner

Zu ihrem ersten Torerfolg kam Kamann durch das 18:11 in der 37. Minute. Einen Treffer legte sie beim 27:19 (56.) noch nach, scheiterte kurz vor dem Ende allerdings vom Siebenmeterpunkt. “Dass ich so schnell in den Abwehrverband eingewechselt wurde, hat mich überrascht. Aber ich habe mich gefreut und denke auch, dass ich meine Chance gut genutzt habe, außer vielleicht der verworfene Siebenmeter”, so ihr Fazit nach dem Schlusspfiff. “Für mich war es ein guter Einstand. Die Mädels haben mich gut aufgenommen und unterstützt, auch von der Bank aus. Das hat sich gut angefühlt”.

Gut angefühlt hat es sich auch für Helena Hertlein. Genau wie Franziska Mietzner traf sie gleich sieben Mal ins Tor und durfte endlich wieder einmal komplett durchspielen. “Ich war richtig heiß und hatte richtig viel Bock darauf zu spielen”, verriet Hertlein im L-IZ-Interview. “Jetzt  bin ich glücklich darüber, dass wir gewonnen haben. Das Ergebnis hätte natürlich höher ausfallen können, ich fand vor allem die Technik-Regelfehler ärgerlich. Aber unterm Strich zählt nur der Sieg”.

Mit den besagten Fehlern machte sich die Mannschaft immer wieder selbst das Leben schwer und versäumte es, das eigene Torverhältnis ein wenig aufzubessern. So schmolz innerhalb der letzten fünf Minuten die komfortable 8-Tore-Führung (27:19) letztlich auf einen Endstand von 28:24 zusammen. Die nächste Bundesliga-Partie führt die Leipzigerinnen am Samstag (23. Januar) nach Göppingen. Anpfiff gegen Frisch Auf ist um 19:30 Uhr.

Die Statistik zum Spiel

HC Leipzig vs. SVG Celle 28:24 (14:10)
Handball, 1. Bundesliga (Frauen), 11. Spieltag

HC Leipzig: Kramarczyk, Kurzke, Roth – Mazzucco, Mietzner (7), Hertlein (7), Schulze (3), Kudlacz-Gloc, Hubinger, Lang, Diehl (5), Reimer, Minevskaja (4/2), Kamann (2), Urbicht. Trainer: Norman Rentsch.
SVG Celle: Pagel, Arndt – Wahle (5), Verschuren (5/2), Covic, Düvel, Ahlin (8/2), Robben (2), Ahrens (1), Wagenlader (1), Kiedrowski (2), Loest, Schulz, Büttner. Trainer: Martin Kahle.

Schiedsrichter: Manuel Borchardt/ Lukas Grude. Siebenmeter: HCL 4/2 (Minevskaja 3/2, Kamann 1/0), Celle 5/4 (Verschuren 3/2, Ahlin 2/2). Zwei-Minuten-Strafen: HCL 2x (Reimer, Mietzner), Celle keine. Zuschauer: 1.381 in der Arena Leipzig.

Mehr Infos zur 1. Bundesliga:
www.hbf-info.de

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