Am Sonntag standen wie üblich bei der Deutschen Meisterschaft der Leichtathletik noch mehr Finals auf dem Zeitplan. Die Leipziger Beteiligung blieb überschaubar, nur Alexander Ide hatte das Finale über 1.500 Meter erreicht und David Storl holte sich den im Vorjahr wegen einer Verletzung nicht verteidigten Titel zurück. Als Nachrücker im Speerwurf ging noch Jakob Nauck an den Start. Aus der Weltspitze traten Malaika Mihambo im Weitsprung und Johannes Vetter im Speerwurf an.

David Storl begann bei 6 Grad  im prallen Sonnenschein mit einem Stoß auf 19,98 Meter. Die 20 Meter Marke übertraf er im letzten Versuch, der deutsche Meister der Jahre 2011 bis 2018 holte sich somit seinen neunten Titel mit 20,17 Metern. „Ich freue mich zwar über jeden Titel, aber dieser war echt erkämpft. Technisch bin ich nie in die richtige Bewegung gekommen, erst im fünften Versuch habe ich ansatzweise sauber gestoßen. Da kamen dann im sechsten wenigstens noch die 20 Meter heraus.“, so Storl nach dem Wettkampf.

Der angesprochene fünfte Versuch war ungültig, wäre aber aus Sicht des Siegers noch ein Stückchen weiter gewesen. Für den Rest des Jahres stehen noch einige Wettkämpfe auf dem Plan. Storl möchte wieder die 21,00 Meter übertreffen.

1.500 Meter mit Ide

Alexander Ide war nach dem geschafften Finaleinzug dankbar über die Unterstützung, die er von den ausgeschiedenen Vereinskollegen bekam. „Sie haben sich kurz geärgert und dann gleich gefragt, ob sie mir mit irgendetwas helfen können.“ Er bedankte sich für den großartigen Zusammenhalt und lief ein mutiges Rennen.

Bei circa 900 Metern gelaufener Strecke griff er aus dem hinteren Drittel des Feldes an und setzte sich an die zweite Stelle. Diese konnte er bis eine Runde vor Schluss behaupten, doch eine Tempoverschärfung des späteren deutschen Meisters konnte er nicht mehr mithalten. Diese rief aber etliche Mitstreiter auf den Plan, die den SC DhfK-Athleten dann nach und nach überholten.

Ein neunter Platz sprang heraus: „Es war mir aber egal, ob ich Vierter oder Zwölfter werde. Um eine kleine Chance auf eine Medaille zu haben, musste ich so eine Aktion setzen. Heute waren die anderen dann leider fitter.“

Im Finale über 1500 Meter ging Alexander Ide aufs Ganze Foto: Sebastian Beyer
Im Finale über 1500 Meter ging Alexander Ide aufs Ganze Foto: Sebastian Beyer

Nauck knapp in der Vorrunde raus

Im Speerwurf hatte Jakob Nauck nicht die Chance den Ausgang des Wettkampfes zu beeinflussen, steigerte sich jedoch von Versuch zu Versuch auf 67,83 Meter. Damit verpasste er den Endkampf der besten acht Starter bloß um 40 Zentimeter. Diese hätten weitere drei Versuche gebracht. Noch mehr als das ärgerte ihn, dass er dieses Jahr auch schon weiter warf.

Dominiert wurde der Wettbewerb allerdings von Johannes Vetter mit der Bestweite von 87,36 die auch europäische Jahresbestleistung bedeuteten. Nauck sagte dann in der Mixed Zone: „Ich hätte gerne nach einer Verletzung im Januar jetzt schon weiter geworfen und habe mich auch gut gefühlt. Mein Trainer sagt aber, er hat noch gesehen, dass ich mich zurückgehalten. Der spätere Termin für die DM hat mir auf jeden Fall geholfen.“

Auch allgemein sei der Wettbewerb nicht so leicht gewesen, alle Teilnehmern blieben unter den schon erzielten Weiten dieses Jahres.

Vom Bundestrainer Boris Obergföll gab es noch Kritik am Belag im Anlaufbereich. Dieser war extra im Frühjahr für die DM erneuert worden. Johannes Vetter kam mit seiner Kraft ins Rutschen und der Bundestrainer in Rage. Denn auch die Meisterschaft im nächsten Jahr wird nun in Braunschweig stattfinden und das auch als Olympiaqualifikation.

Obergföll hatte schon Horrorvisionen von Ausfällen wegen Fußverletzungen kurz vor den verschobenen Spielen in Tokio. Insgesamt aber zog der DLV ein positives Fazit, auch wenn in dieser anderen Saison noch nicht immer Top-Leistungen sein konnten. So sei klar geworden, welcher Sportler wo stehe und wie eine Förderung nun aussehen könne.

Späte DM 2020: Lea Wipper mit erster Leipziger Medaille

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