Der deutsche Einigungsprozess von der Friedlichen Revolution bis zur Wiedervereinigung erforderte neben den diplomatischen Verhandlungen eine Fülle gesetzgeberischer Maßnahmen durch das einzige frei gewählte Parlament in der Geschichte der DDR. Die Protokolle der Fraktion von CDU und Demokratischem Aufbruch sind hierfür eine zentrale Quelle, zumal für keine andere Fraktion der damaligen Volkskammer Wortprotokolle vorliegen.

Die im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung entstandene umfangreiche wissenschaftliche Edition wird am 28. März ab 19 Uhr in der DenkmalWerkstatt unter Beteiligung damaliger Akteure präsentiert werden. Kooperationspartner der Veranstaltung im Rahmen der Leipziger Buchmesse ist die Stiftung Friedliche Revolution.

„Wir sind sehr gespannt auf diese Veranstaltung. Sie verspricht interessante Einblicke in die politische Arbeit auf dem Weg zur Wiedervereinigung aus Sicht der damaligen Wahlsieger. Die Wahl zur Volkskammer der DDR am 18. März 1990 bedeute ja zugleich einen drastischen Einschnitt für die oppositionellen Bürgerbewegungen als Träger der Friedlichen Revolution, vor allem für Bündnis 90“, sagt Gesine Oltmanns, Ehrenvorstand der Stiftung Friedliche Revolution.

Nach einer Einführung durch Sabine Bergmann-Pohl, Präsidentin der frei gewählten Volkskammer (CDU) und letztes Staatsoberhaupt der DDR, diskutieren Cordula Schubert, Mitglied der Volkskammer (CDU) und Stellvertretende Vorsitzende des Vereins der ehemaligen Mitglieder der Volkskammer von CDU und DA, Markus Meckel, Mitglied der Volkskammer (SPD) und letzter Außenminister der DDR, Rainer Eppelmann, Mitglied der Volkskammer (DA) und letzter Minister für Verteidigung und Abrüstung der DDR, unter Moderation von Michael Borchard, Leiter der Hauptabteilung Wissenschaftliche Dienste/Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Vollständiger bibliographischer Titel:

Lothar de Maizière: „ … es geht um die Ablösung einer geschichtlichen Epoche.“ Die Protokolle der CDU / DA-Fraktion in der Volkskammer der DDR (März – September 1990). 2 Teilbände. Bearb. von Stefan Marx (Forschungen und Quellen zur Zeitgeschichte 75). Freiburg i. Br. 2025.

Kurz und bündig

Leipzig liest in der DenkmalWerkstatt

Preview und Diskussion: Vorstellung der Edition der Protokolle der CDU/DA-Fraktion in der frei gewählten Volkskammer der DDR 1990, Freitag, 28. März, 19 bis 21 Uhr, DenkmalWerkstatt, Hansahaus, Grimmaische Straße 13-15, 04109 Leipzig

Veranstalter*innen: Konrad-Adenauer-Stiftung in Kooperation mit der Stiftung Friedliche Revolution

Wir bitten um ihre Anmeldung bitte bis 27. März, 14.00 Uhr, unter pressestelle@kas.de.

Rezensionsexemplare der Edition der Protokolle der CDU/DA-Fraktion in der frei gewählten Volkskammer der DDR 1990 können Sie hier anfordern: edwina.kinderknecht@kas.de. Diese werden ihnen, sobald sie aus dem Druck kommen, zugeschickt.

Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig

In Leipzig entsteht ab 2025 ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal, um die Erinnerung an die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 in Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten. Politische Basis dafür sind zwei Beschlüsse des Deutschen Bundestages. Der Leipziger Stadtrat hat im Oktober 2017 die Stiftung Friedliche Revolution mit einem Entwicklungsprozess für das Denkmal beauftragt. Der internationale künstlerische Wettbewerb startete im März 2024 und endete im Oktober 2024. Die Umsetzung des Siegerentwurfs ist ab Oktober 2025 geplant. www.freiheitsdenkmal-leipzig.de

Ein Projekt der Stiftung Friedliche Revolution zum Freiheits- und Einheitsdenkmal Leipzig, gefördert von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, dem Sächsischen Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und der Stadt Leipzig. Die Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.

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