Am 28. September 2023 eröffnete das Internationale Kurt-Masur-Institut im Mendelssohn-Haus Leipzig in Kooperation mit der Stiftung Deutsches Historisches Museum (DHM) die interaktive Ausstellung „Herbst 89 – Auf den Straßen von Leipzig“, in der sich der 9. Oktober 1989 interaktiv nacherleben lässt.

Die Besucherinnen und Besucher begeben sich in einer vom DHM entwickelten digitalen Graphic Novel in die Rollen sieben unterschiedlicher Akteure, wie Kurt Masur oder Egon Krenz, treffen folgenschwere Entscheidungen und beeinflussen so den Verlauf und das Ende dieses Schicksalstages der deutschen Geschichte.

„Wir möchten mit dieser Ausstellung einen Bogen schlagen zwischen den historischen Ereignissen und modernen Formen der Erinnerungskultur. Die Kooperation mit der Stiftung Deutsches Historischen Museum Berlin ermöglicht es uns, die Ereignisse der Friedlichen Revolution, besonders den 9. Oktober 1989, und Kurt Masur hervorragend zu präsentieren. Besonders danken wir auch der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Leipzig für die großzügige Unterstützung.“, so Patrick Schmeing, Direktor des Mendelssohn-Hauses.

„Zu verstehen, was im Herbst 89 passiert ist, bedeutet zu erkennen, wie ein friedlicher Kampf für Freiheit und Demokratie gelingt. Auch deshalb unterstützen wir gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung diese Ausstellung und das Anliegen politischer Bildung sehr gern“, ergänzt Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Leipzig.

In der Ausstellung stehen sieben historische Figuren zur Auswahl: Zwei dieser Charaktere, nämlich Kurt Masur und Egon Krenz, sind reale Personen der Zeitgeschichte. Die fünf weiteren Figuren sind fiktiv und wurden anhand umfassender wissenschaftlicher Recherchen auf der Basis realer Biografien oder Kollektivbiografien angelegt. Aus der Sicht der jeweils ausgewählten „Spielfigur“ durchlaufen die Nutzerinnen und Nutzer den gesamten Tag und müssen in besonderen Momenten Entscheidungen treffen, die Auswirkungen auf den weiteren Tagesverlauf haben.

So läuft zum Beispiel die Figur des oppositionellen Kameramanns Gefahr, in die Hände der Stasi zu geraten. Ziel des Spiels ist, zu verstehen, wie es zum friedlichen Verlauf des Tages und zur Deeskalation kam: durch – teils sehr mutige – Entscheidungen, aber auch durch Glück und Zufall. Auf spielerische Weise lassen sich so neuartige Methoden der Geschichtsvermittlung kennenlernen.

„In Leipzig, und damit am authentischen Ort, kann die interaktive Graphic Novel zum 9. Oktober 1989, welche für unsere erfolgreiche Ausstellung ‚Roads not taken: Oder es hätte auch anders kommen können´ entstand, weiterhin genutzt und präsentiert werden. Wir freuen uns sehr über diese Initiative des Kurt-Masur-Instituts und des Mendelssohn-Hauses Leipzig“, so Prof. Raphael Gross, Präsident des Deutschen Historischen Museums.

„Herbst 89 – Auf den Straßen von Leipzig“ wurde entwickelt von der Stiftung Deutsches Historisches Museum in Zusammenarbeit mit den Gameentwicklern Playing History, Berlin, im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

Täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr – Der Eintritt ist frei.

Ausstellungszeitraum: 28. September 2023 bis 15. April 2024

Eine Kooperation zwischen der Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin, und dem Mendelssohn-Haus Leipzig

Mit freundlicher Unterstützung durch die Ostdeutschen Sparkassenstiftung und die Stadtsparkasse Leipzig

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