Was sollen Russen tun, wenn VPNs verboten werden?

In Russland deutet vieles darauf hin, dass der Zugang zu VPNs bald stark eingeschränkt oder ganz verboten werden könnte. Sollte es so weit kommen, müssen die Menschen Strategien entwickeln, um die Internetsperren zu umgehen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man trotz Verbot weiter auf unabhängige Informationen zugreifen kann.

Drohendes VPN-Verbot

Seit Monaten gibt es aus der russischen Regierung immer wieder Andeutungen, dass VPNs bald verboten werden könnten. Bislang wurden die Dienste vor allem technisch blockiert und eingeschränkt. Doch nun könnte auch die Nutzung strafbar werden.

Ab dem 1. März tritt eine neue Regelung in Kraft, die es der Medienaufsicht Roskomnadsor erlaubt, Webseiten zu sperren, die Informationen über VPNs verbreiten. Damit soll die Nutzung von Umgehungssoftware unterbunden werden. Für Anwender bedeutet das, dass sie sich neue Wege suchen müssen, um Zensur zu umgehen.

Strategien gegen die Sperren

Um trotz Verbot an unabhängige Informationen zu gelangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. VPNs aus dem Ausland sind eine Option, allerdings könnten viele Dienste bald gesperrt sein. Praktisch sind da VPNs, die mehrere Protokolle und eine große Anzahl an Server-IPs haben. Sie sind resistenter gegen Sperren.

Auch selbstgehostete VPNs sind eine Alternative, da ihre Server nicht so leicht blockiert werden können. Zudem gibt es Tools wie Tor oder spezielle Browser-Plugins, die Zensur umgehen. Informationen zu VPNs und ähnlichen Diensten werden künftig stärker in Messenger-Gruppen und auf Telegram geteilt werden müssen.

Risiken der Nutzung

Wer in Russland VPNs oder andere Blockade-Umgehungstools verwendet oder verbreitet, geht ein gewisses Risiko ein. Die Strafen sind zwar bisher noch relativ gering, könnten aber verschärft werden. Im Extremfall drohen sogar Haftstrafen wie in Turkmenistan.

Vor allem das Bereitstellen von VPNs für Dritte ist heikel. Aber auch die private Nutzung könnte irgendwann strafbar werden. Die Menschen müssen abwägen, wie weit sie gehen wollen, um an unabhängige Informationen zu gelangen. Absolute Sicherheit gibt es jedoch nicht.

Katz-und-Maus-Spiel geht weiter

Insgesamt zeichnet sich ab, dass das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Zensoren und Bürgern weitergehen wird. Die Regierung wird die Schrauben anziehen, aber die Menschen werden Wege finden, sich freie Informationen zu beschaffen. Auch wenn es immer schwieriger wird.

Fest steht, dass man sich nicht allein auf einen Umgehungsdienst verlassen sollte. Eine Mischung aus verschiedenen Tools ist sinnvoll, falls eines gesperrt wird. Auch wenn ein totales VPN-Verbot kommt, gibt es Mittel und Wege für ein freies Internet. Die russischen Bürger lassen sich diesen Zugang nicht kampflos nehmen.

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